Von „am Wind“ und „im Hafen“

In Borgholm legen wir nach einem wunderschönen Abend-Törn an einer Heckboje, neben der niederländischen Yacht „Skuum“ aus Enkhuizen an.

Da Starkwind gemeldet ist, erkunden wir die Stadt. Borgholm ist eine lebhafte, touristische Stadt mit vielen Lädchen, Eisdielen, Supermärkten und einer netten, im Juni erst eröffneten Steinofenbäckerei. Wir machen eine kleine Wanderung durch einen schönen, sehr ursprünglichen Wald, der zu einer Schlossruine und dem Schloss Solliden führt, das der königlichen Familie als Sommersitz dient. Mit etwas Glück kann es einem sogar passieren, dass man in dem netten Café vor den Toren des Schlossparks direkt neben den schwedischen Royals sitzt.

Die Nacht verläuft etwas unruhig. Wir liegen im Schwell und sind dem Wind von vorne recht schutzlos ausgesetzt, so dass die Decision in gleichbleibendem Rhythmus immer wieder in die Leinen ruckt, was auch die angebrachten Ruckdämpfer nur geringfügig verbessern.

Am nächsten Morgen stellt Tanja fest, dass unsere Festmacher beinahe durchgescheuert sind. Wir müssen die Leinen also schnellstmöglich tauschen, um nicht im Radius der Heckboje durch den Hafen zu treiben.

Da weiterhin Starkwind gemeldet ist, bleiben wir noch einen weiteren Tag. Wir machen Besorgungen und waschen unsere Wäsche. Am Abend bekommen wir an unserer Backbordseite noch uns bekannte Nachbarlieger – Die FiftyFifty. So schnell sieht man sich wieder! Die Crew der Skuum und der FiftyFifty sind ebenfalls alte Bekannte und so kommt es, dass wir alle zusammen auf der FiftyFifty einen Anleger trinken und später am Abend sogar noch eine Exklusivführung durch die FiftyFifty, eine Nordship, erhalten. Eine tolle, sehr hochwertige und gut durchdachte Yacht.

Wir checken mehrere Wetterdienste für den darauffolgenden Tag, denn wir wollen nun doch endlich ein Stück vorwärts kommen, da wir spätestens am 5. Juli in Visby/Gotland sein wollen, damit Wolfgang seinen gebuchten Flug nach Hause (Zweitimpfung) antreten kann. Die Wetterberichte fallen sehr unterschiedlich aus. Wetterwelt sagt 4-5 Windstärken voraus, alle anderen Wetterdienste liegen mit ihren Prognosen etwas darunter. 4-5 Windstärken sind bei Amwindkurs kein Zuckerschlecken aber gerefft durchaus machbar. Unser Ziel, Byxelkrok, liegt in ca. 30 Seemeilen Entfernung, also bereiten wir uns auf einen Kreuzkurs und einen laaaangen Tag vor.

Wir starten bei 4 Windstärken, und ordentlich Welle, noch ohne Reff. Kurz nach der Ausfahrt Borgholm fängt es an zu regnen und wir schaffen es gerade noch, unser Ölzeug überzuziehen.

Der Wind nimmt ordentlich zu und hat nach drei Stunden auf 6 Beaufort aufgefrischt. Auch die Welle nimmt zu. Wir kreuzen uns, selbstverständlich inzwischen gerefft, tapfer in Richtung Norden bis die Welle eine Höhe von 1,50 Metern erreicht. Durch das Wasser machen wir fast konstant 6 Knoten Fahrt, werden aber von Welle und Strom deutlich gebremst. Als wir noch ca. 6 Seemeilen vor uns haben, wird Tanja seekrank und Wolfang versucht, unter Motor den direkten Kurs nach Byxelkrok zu fahren. Aber gegen Welle und Strom kommen wir so keinen Meter voran. Wolfang schlägt vor, abzubrechen und zurück nach Borgholm abzulaufen. Mit dem Ziel schon vor Augen, kommt das für Tanja aber nicht in Frage. Also setzen wir wieder die Segel und nehmen unseren Kreuzkurs wieder auf. Nach 11 Stunden und 54 tatsächlich gesegelten Seemeilen erreichen wir Byxelkrok und legen an einer der letzen freien Bojen an. – Reichlich müde, wie man sich sicher vorstellen kann.

Am darauffolgenden Tag fahren wir mit Leihrädern an die Nordspitze Ölands (Norra Udde mit dem Leuchtturm Lange Erik und Zauberwald „Trollskogen“). Eine gelungene Abwechslung! Draußen auf See liegt dichter Nebel und wir stellen uns die Frage, ob nun Windstärke 6 + 1,50 Meter Welle oder dichter Nebel mit weniger als 50 Metern Sicht die besseren Segelbedingungen sind. Am Abend diskutieren wir genau diese Frage an Bord der Decision mit der Crew der FiftyFifty, die sich durch den Nebel nach Byxelkrok gekämpft haben.

Am nächsten Morgen hat sich die See beruhigt; weder Welle, noch Starkwind oder Nebel. Allerdings kommt der Wind mal wieder aus der Richtung, in die wir aufbrechen – (Nord-) Ost. Wir werfen den Motor an und fahren in Richtung Visby. Zwischendurch können wir immer mal wieder die Segel setzen und müssen dabei noch nicht einmal allzu stark kreuzen, da der Wind zu unseren Gunsten in Richtung Norden dreht.

Wir sind früh genug in Visby, um noch einen Abendspaziergang durch die wunderschöne Mittelalterstadt zu machen.

Der nächste Tag steht im Zeichen „Reisevorbereitung“ für Wolfgangs Impfreise. Wolfgang brauch einen negativen Corona-Test, der hier auf Gotland gar nicht so einfach zu bekommen ist. Wir laufen also quer durch die Stadt zu einer privaten Arztpraxis, die den Corona-Schnelltest mit Reisezertifikat für schlappe 90 EUR anbietet. Unsere Nachbarlieger, die Crew der Opus, bieten Wolfgang sogar an, ihn am nächsten Morgen zum Flughafen zu bringen, da sie einen Mietwagen haben. Wie nett!!! Wolfgang nimmt das Angebot gerne an.

Wir müssen an den Haken

Stora Rör 27.06.2021

Natürlich haben wir uns es nicht nehmen lassen und haben uns von dem sehr leckeren Bäcker noch mal Brötchen geholt. Wir genießen das Frühstück bei bestem schwedischen Sommerwetter, in der Pflicht. Heute soll es nach Pataholm an eine Boje gehen. Doch zuvor muss noch schnell der „technische Check“ erfolgen: Bilge, Seewasserfilter, Motor und Getriebe prüfen. Doch bei der Kontrolle des Saildrive-Peilstabs kommt der Schock! Das Öl ist nicht wie gewohnt honiggelb sondern gleicht mehr einem Milchkaffee. -Wir haben Wasser im Öl-

Nach einer kurzen Besprechung wird uns klar, dass wir so unsere Reise nicht weitermachen können und eine Werkstatt mit Kran brauchen werden. Weiter nach Norden oder zurück nach Kalmar? Kalmar sind nur 11 sm und es gibt einen VP-Servicebetrieb. Auch wenn es schwerfällt geht es zurück nach Kalmar und so tuckern wir aus dem Hafen und setzen sofort Segel. Schließlich möchten wir das Saildrive nicht unnötig belasten. Der schwache Südwest bringt uns aber doch recht flott wieder zurück nach Kalmar. Noch unterwegs erreicht uns eine SMS der HAPPY OUR2. „Fahrt ihr zurück nach Kalmar?“ – Ja leider antworten wir…

Wir bekommen von der HAPPY OUR2 noch zahlreiche Tipps und Adressen von weiteren Betrieben. Denn schließlich ist es Sommer in Schweden und viele Unternehmen haben zu oder laufen auf „Sparflamme“ und so ist es ungewiss, ob wir bei der Kalmar Marina überhaupt Erfolg haben. Auch Cecilia, eine Maxi84 Eignerin aus Stockholm, bietet uns sofort Hilfe an und stellt sogleich eine Anfrage in einer schwedischen Facebook-Gruppe.

Kalmar 28.06.2021

Pünktlich um 8:00 Uhr stehen wir vor der Tür von Kalmar Marina. Wir sind der zweite Kunde und erklären sogleich unser Problem. Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Techniker ist es klar; es wird wohl der Simmerring sein. Doch leider wird auch direkt klar, dass dieses Ersatzteil nicht auf Lager liegt. Jedoch die gute Nachricht ist, dass dieses in Göteborg verfügbar ist und am nächsten Tag geliefert wird. Wir vereinbaren, gleich noch die Opferanoden mit tauschen zu lassen.

Zugleich sind wir „happy“, dass wir Aussicht auf eine schnelle Reparatur haben, doch auch etwas skeptisch, ob dies wirklich so reibungslos funktioniert.

Den restlichen Tag verbringen wir mit einem Spaziergang und Wolfgang steht noch eine Stunde bei Telia an, um eine Halebop Telefonkarte zu kaufen. – Die Schweden haben irgendwie viel Zeit und Geduld- Keine Meckern und Vordrängeln.

Kalmar 29.06.2021

Um 13:09 Uhr klingelt das Telefon und Fredde von der Kalmar Marina ist dran. Das Ersatzteil ist da und wir können sofort zum Kran fahren.

Wir packen alles zusammen und legen ab. 15 Minuten später legen wir an den übergroßen Reifen neben dem gelben Kran an. Es ist etwas schwierig, die Fender so zu platzieren, dass wir nicht allzu viele schwarze Streifen bekommen.

Fredde begrüßt uns und sofort wird der Kran gestartet- Das Abenteuer beginnt! Bei frischem Wind von der Seite schwingt die Decision ordentlich in den Gurten. Aber alles geht gut!

Wir werfen noch einen Blick auf des Unterwasserschiff, alles bestens, und gehen in die Stadt. So gegen 16 Uhr, meint Fredde, werden sie fertig sein.

Wir bummeln durch die Stadt und essen noch ein Eis. Beim Warten am Hafen plaudern wir noch mit unseren Nachbarliegern von der FiftyFifty, welche gerade auf ihre Wäsche warten. Spontan bieten sie uns sogar ihre freie Kabine an, sollte die Decision heute nicht ins Wasser kommen.

Um 17:01 Uhr klingelt das Telefon und Fredde sagt, dass alles fertig sei und wir kommen können. Puhh das hört sich gut an!

Fredde zeigt uns direkt einige Bilder und erklärt uns, was gemacht wurde. Wir sind sehr erleichtert, dass wohl alles funktioniert hat.

Wir passieren nur unter Genua nun zum dritten Mal die Ölandbrücke und nutzen den guten SW um nach Borgholm zu segeln. Denn für die nächsten Tage ist die Wetterprognose eher schlecht:-(

Epilog: Trotz dieses ärgerlichen Zwischenfalls sind wir doch positiv gestimmt und zugleich erfreut über die vielen Reaktionen und Unterstützungen. Daher möchten wir uns bei der HAPPY OUR2 und Cecilia für die tatkräftige Unterstützung bedanken. Bei der Crew der FiftyFifty für das spontane Angebot der Kabine. (Hoffentlich trifft man sich noch mal) Auch bei Kalmar Marina und insbesondere Fredde für die kurzfristige Reparatur. Jedoch auch bei Volvo Penta, welche für ein 40 Jahre altes Saildrive immer noch Ersatzteile vorhalten. (In der Automobilindustrie undenkbar!)

Wir sind in Schweden!

Der Autopilot knattert so vor sich hin und im Funk hören wir die ersten Funksprüche in dänischer- beziehungsweise schwedischer Sprache. Am Horizont sind die vielen Lichter der Windparks Arkona-Becken Ost und Wikinger auszumachen.

Abfahrt Stralsund 18.06.2021

So langsam wird es klar, wir verlassen Deutschland und damit Mecklenburg-Vorpommern, wo wir nun über eine Woche verbracht haben, um nach Schweden zu segeln.

Doch halt – Wir fahren nicht direkt Kurs Nord nach Ystad sondern Nord-Ost Richtung Bornholm. Dänemark hat seine Grenzen wieder geöffnet und so haben wir nach Tanjas Rückkehr die Route spontan angepasst. Zu Anfang verläuft die Fahrt über den Bodden und an der Küste Rügens noch recht langsam, da der Wind noch etwas schwach ist. Am späten Abend legt der Wind noch kräftig zu und so binden wir noch vor Einbruch der Nacht das zweite Reff ein und genehmigen uns eine kleine Stärkung vor der Nacht. Die Nacht ist sehr hell und warm. Durch den günstigen Wind können wir gut Strecke machen, so dass wir nach knapp 22 Stunden und 101 sm Allinge auf Bornholm erreichen.

Allinge 19.-20.06.2021

Hier herrscht ordentlich Trubel, denn gerade heute ist ein Politfestival im Gange und der Hafen ist eigentlich gesperrt. Wir machen im Außenhafen fest und zahlen am Automaten;-) Trotz Frühstück mit Eiern und anderen Leckereien kommen wir heute nicht so richtig in die Puschen. Wir wollen nach Hammerknuden laufen, doch brechen wir irgendwann ab. Wir sind doch etwas müde und es ist sehr heiß. So beschließen wir den Tag auf dem Boot bei kalter Melone und Weißwein mit Eiswürfeln.

Hammerknuden wollen wir uns nicht entgehen lassen und wir wanden am nächsten Tag ausgeruht dort hin. -Sehr schön. Auch die Drohne lassen wir dort steigen. Leider (kann und) darf man in dieser Region nur 30 Meter hoch und 50 Meter weit fliegen.

Am Abend werden wir noch von unseren „Nachbarn“ auf die Happy Our2 eingeladen. Wir sind von den Platzverhältnissen, einer Hanse 415, begeistert. Es wird ein toller Abend und wir werden mit Bier, Wein und Wasser vorzüglich versorgt. Dabei tauschen Allerlei Informationen über unsere weitere geplante Route aus. – Unsere Wege werden sich sicher noch mal kreuzen.

Utklippan 21.-22.06.2021

Am darauffolgenden Morgen um 7 Uhr legen wir ab Richtung Utklippan. Zuerst können wir noch unter Vollzeug gemütlich dahinsegeln, doch querab von Christiansø bekommen wir die Ausläufer eines Gewitters ab. Es blitzt und kracht nicht schlecht! Also Segel runter und abwarten. –

Wir bekommen nur noch den Starkregen ab und können bald wieder die Segel setzten. Der Wind dreht zwar für uns in eine günstige Richtung, doch seine Stärke ist doch sehr unterschiedlich. Vollzeug, 1 Reff, 2 Reff und zum Schluss unter Motor ohne Wind.

Nur kurz vor dem Anlegen braut sich ein neues Gewitter zusammen und wir bekommen eine schöne Anlegebö ab! Das Bild unserer Einfahrt in den Hafen hat uns die Müggele Crew kurz nach unserer Ankunft geschickt. Eine schöne Erinnerung – Vielen Dank-

Wir bleiben zwei Nächte auf Utklippen. Warum? Wir denken die Bilder sprechen für sich!

Kristinanopel 23.06.2021

Wir haben eine schöne Backstagbrise welche wir für die Fahrt nach Kristianopel nutzen. Nur unter Genua laufen wir teilweise über 6 kn. Kristianopel ist eine kleines schwedisches Örtchen mit 88 Einwohnern. Und dieses Örtlichen ist schön, richtig „hygge“. Wir fühlen uns beim Schlendern durch die Gassen sofort wohl. Wir essen ein Eis vom Kaufmannsladen und besuchen die Festungsmauern. Der Hafen ist mit 175 sek inkl. Waschmaschine, Trockner und Trockenschrank auch noch ein echtes Schnäppchen!

Ankern bei Kalmar 24.06.2021

Wir möchten an Midsommar nicht in Kalmar liegen und so beschließen wir die guten Windverhältnisse zu nutzen und bis Kalmar zu fahren, aber eben nicht in die Stadt. Die kleine Insel Stora Hatten klingt vielversprechend, denn hier soll

eine SXK-Boje liegen. Doch als wir die Gegen dort absuchen finden wir keine. -Doch nach Kalmar? Nö, dann eben ankern. Der dritte Anlauf sitzt und der Anker hält.

Am Abend bekommen wir eine SMS von der Happy Our2 in der uns klar wir, dass die Schweden morgen Midsommar feiern!- Wir sind echte Schweden-Experten 🙈

Die Nacht ist etwas unruhig, da der Wind dreht und so etwas Schwell in die Bucht läuft. Doch der Anker hält! Beim Bergen am Morgen ist auch klar warum. Der Schlamm geht nur mit dem Spachtel ab!

Kalmar 25.06.2021

Da wir einige Erledigungen zu tätigen haben, müssen wir uns Vormittags etwas sputen, denn an Midsommar haben die Läden ganz zu oder nur am Vormittag geöffnet. So teilen wir uns auf. Tanja geht zum Supermarkt und Wolfgang organisiert eine schwedische Gasflasche. Letztendlich wird er an der Q8 Tankstelle fündig! Doch leider stellt sich heraus, dass unser Gasschlauch nicht mehr dicht ist und wir den Regler nicht tauschen können. Das trübt die Stimmung. Dennoch nutzen wir den Nachmittag für eine Runde zum Schloss.

Den Abend verbringen wir zusammen mit der HappyOur2 an Bord der kleinen Decision. Die Getränkeauswahl fällt bei uns leider etwas kleiner aus 😉

Stora Rör 26.06.2021

Da wir nicht in den Midsommar-Trubel von Borgholm möchten, entscheiden wir uns, auf Öland einen Zwischenstopp einzulegen. Das kleine Örtchen ist sehr gemütlich und direkt am Hafen gibt es eine sehr leckere Bäckerei. So machen wir gleich Gebrauch von der schwedischen „Fika“ Tradition!

Randnotiz2: Unser gefundener Fender hat inzwischen einen Namen, nämlich Wotan und einen neuen Besitzer. Die Crew der Müggele geben dem dicken „Blauen“ ein neues zu Hause. Wolfgang hat dafür einen ordentlichen Bergelohn bekommen;-)

Impftourismus

– oder so ähnlich. Wir nehmen aktuell etwas Geschwindigkeit aus unserer Reise raus, denn Tanja hat am 15. Juni ihren zweiten Impftermin und so lange möchten wir Deutschland nicht verlassen. So können wir noch einige Stationen an der deutschen Ostseeküste anlaufen, welche wir gar nicht geplant hatten.

Neustadt

Nachdem wir Fehmarn verlassen haben, nehmen wir Kurs Richtung Neustadt auf. Zuerst fahren wir einen flotten Halbwindkurs, doch ab der Höhe schwarzer Grund wird der Wind weniger und dreht in alle Richtungen.

Ein kurzes Intermezzo mit dem Parasail bringt uns auch nicht weiter. – Motor an -. Doch unsere Fahrt wird durch einige Sichtungen von Schweinswalen erheitert. In Neustadt legen wir im Stadthafen an und machen „Klar Schiff“. Wir bekommen Besuch von Birgit und Bernd, die wir zuletzt gesehen haben, als wir noch auf der Suche nach einem Boot waren. Zuerst treffen wir uns auf der Decision und später gehen wir noch lecker im Klüvers Brauhaus essen und verbringen einen geselligen Abend. Hier sitzt man schön überdacht, an der frischen Luft. Das Bier ist übrigens sehr lecker, was uns gar nicht gestört hat 😉

Kühlungsborn

Leider möchte der Wind sowohl in seiner Richtung als auch in seiner Stärke unsere Reiseroute nicht unterstützen. So geht es wieder mal unter Maschine nach Kühlungsborn. Da wir ungewöhnlich viel motoren, müssen wir mit unserem kleinen Tank auch oft nachtanken. In Kühlungsborn tanken wir daher noch mal GTL nach. Leider dürfen wir hier keine Kanister befüllen:-(

Warnemünde

Fast die gesamte Strecke nach Warnemünde können wir unter Parasail fahren. Naja, wir haben etwas geschummelt und die Maschine genutzt um für eine halbe Stunde etwas mehr Höhe zu bekommen. In Warnemünde bekommen wir die letzte freie Box im alten Strom (WSCev.de). Wir nutzen die zentrale Lage um einige frische Sachen nachzukaufen. Doch uns ist die Stadt zu „trubelig“ und eng. Wir beschließen, den Tag an Bord ausklingen zu lassen und haben uns hierfür einige Premium-Eiswürfel bei Edeka besorgt;-)

Ein Geschenk unserer lieben Nachbarn Simone und Holger – Dankeschön

Darßer Ort

Am nächsten Tag möchten wir mit dem Parasail bis zum Darßer Ort oder gar die Nacht durch bis Barhöft fahren. Leider hat auch heute unser Freund Wind etwas anderes mit uns vor. So segeln wir bis zum späten Nachmittag unter Para, doch am Ende haben wir nur noch 0,4 Knoten Wind! Puhh – Para einpacken und Motor an!

Barhöft

Nach einer perfekten Ankernacht genießen wir das Frühstück vor Anker. Die Rühe am Morgen ist phänomenal.

In Barhöft dürfen wir zum ersten mal an einer Heckboje anlegen. Und siehe da, es hat alles ohne Probleme funktioniert:-)

Als wir noch in Warnemünde waren hat mich Mareike angeschrieben und gefragt ob wir uns mit Ihr und Philipp treffen möchten. Sie seien gerade in der Nähe und haben unsere Route verfolgt. Klar doch sagten wir sofort! So haben wir uns in Barhöft verabredet.

Die beiden haben mit ihrem Müggele fast ganz Skandinavien bereist. In 2020 sogar das Nordkap! Wir verbringen einen fantastischen Abend zusammen. Es werden Erfahrungen und Anekdoten ausgetauscht, wobei uns zu späterer Stunde die Mücken drangsalieren. (@Mareike: Danke für die leckere Guacamole)

Stralsund

Nach einer kleinen morgendlichen Runde zum Aussichtsturm in Barhöft geht es durch die engen Fahrwasser nach Stralsund. Hier laufen wir den Hafen WSZ auf Dänholm an. Ein guter Freund von Marcus ist hier Hafenmeister und so wurden wir schon vorab avisiert.

Im WSZ werden wir für etwa eine Woche bleiben bis Tanja mit dem Mietwagen von ihrer Impfreise zurück ist. Dann geht es endlich nach Schweden 🙂

Randnotiz: Als wir mit unserem Rädern einen Ausflug nach Altefähr machen, erspäht Tanja einen Fender am Ufer. Diesen mussten wir natürlich retten;-)

Dann man tau!

– Dann mal los

Endlich ist es soweit. Georg fährt uns mit schwerem Gepäck an den Ausgangspunkt unserer gemeinsamen Auszeit, Büsum. Vielen Dank dafür!!!

In Büsum angekommen, verstauen wir die vielen Dinge im Bauch der Decision und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Am nächsten Morgen werden letzte Optimierungen/Reparaturen vorgenommen und dann ist es soweit: Leinen los! Wieder mal windlos dieseln wir Richtung Brunsbüttel. Auf den letzten Metern schiebt uns die Tide mit 9kn in die Elbe.

Nach kurzer Wartezeit vor der Schleuse in den NOK, wird uns Einfahrt gewährt. Nach der Schleuse nur noch kurz links abbiegen und wir landen im „schwabbeligen“ Binnenhafen Brunsbüttel, wo wir die Nacht verbringen.

Die 98 Kilometer durch den NOK verlaufen unspektakulär. Rund um die Schleusen ist der Kanal deutlich von Industrieanlagen geprägt, dazwischen ist es jedoch teilweise idyllischer als wir es erwartet hatten. Außerdem hatten wir mit mehr Großschifffahrt gerechnet. Ob das an Corona liegt?

Nach Passage der Schleuse Kiel Holtenau können wir endlich, nach unzähligen Motorstunden, das kurze Stück nach Laboe SEGELN.

Nach einer durchregneten Nacht erwartet uns perfekter Segelwind aus Ost – ups, falsche Richtung…Egal, dann eben kreuzen.

Noch dazu wird in den Schießgebieten Totendorf und Puttlos heute schwer geschossen und wir dürfen diesen Bereich nicht vor 12:30 Uhr befahren. So machen wir einen laaangen Schlag Richtung Dänische Grenze, um zu gegebener Zeit in das Sperrgebiet einzulaufen. Unser neuer Pinnenpilot bringt uns zuverlässig bis zur Fehmarnsund-Brücke mit Geschwindigkeiten von bis zu 6,1 Knoten. In der Dämmerung erreichen wir zunächst den Yachthafen Burgstaaken und stellen fest: keine Handbreit Wasser unter dem Kiel….also brechen wir ab und fahren in die gegenüberliegende Marina Burgtiefe. – Was für ein schöner Segeltag.

Kaltstart

Was ist eigentlich mit dem Mai los? Es ist kalt, wir sitzen im Cockpit mit Mütze, Handschuhen und einer heißen Tasse Tee. So stellt mal sich doch kein Segeln im Mai vor! Der April war ja bereits rekordverdächtig, (kältester April seit 30 Jahren) doch soll es etwa so weitergehen?

Doch halt: wer ist „wir“ und warum ist die Decision schon im Wasser?

Was bisher geschah: Schon im April fuhr Wolfgang nach Woudsend um unser Boot „fertig zu machen“. Nach einer kleinen Hiobsbotschaft zu Anfang war die Laune erst mal dahin. Aber was nutzt es, es muss ja weiter gehen und so wurde noch eine Schrank montiert, das B2B Ladegerät angeschlossen, die Tankanzeige montiert, Segel angeschlagen und viel geputzt. Dann brachten wir die Decision nach Makkum. Dort sollte sie auf uns warten bis wir im Mai die Überführung nach Deutschland starten können.

Das „wir“ sind diesmal Marcus und Wolfgang, denn Tanja hat uns quasi nur in Makkum abgesetzt. Sie muss noch etwas arbeiten währen wir uns vergnügen. Oder sollen wir besser sagen „möglichst nicht erfrieren?“

Trüb und stark bewölkt ist das Wetter in Makkum bei der Abfahrt. Wir haben leichten Wind aus NO und so stellen wir uns schon mal auf eine Motorfahrt nach Vlieland ein. Zuerst mit leichtem Gegenstrom und später mit mitlaufendem Wasser erreichen wir den Hafen von Vlieland.

Einfahrt Vlieland

Wir verwerfen schon am nächsten Morgen unseren ursprünglichen Reiseplan und wollen direkt weiter nach Lauwersoog. Das Wetter für die nächste Woche ist sehr ungemütlich und nass vorhergesagt.

Schon bald müssen wir die Segel einpacken und tuckern bis in die Abendstunden Richtung Westgat. Das Gat ist zwar sehr gut betonnt und die meisten Tonnen sind auch befeuert, doch eine gewisse Anspannung macht sich schon breit, die verschiedenen Seezeichen richtig zu deuten. Etwas müde machen wir die Leinen fest und gönnen uns noch ein paar Nudeln.

Nach den vielen Motorstunden müssen wir erst mal unseren Vorrat an Diesel etwas aufstocken. Und so wandern wir mit Kanistern bewaffnet (im Regen) zum Yachthafen Noordergat. Hier können wir weitere 30 Liter GTL bunkern. Das sollte nun für Motor und Heizung bis Büsum reichen. Ja genau Büsum, denn Cuxhaven und Norderney haben wir aufgrund der Einreisebeschränkungen von Niedersachsen verworfen.

Um 12:30 Uhr werfen wir die Leinen los und der Strom zieht uns mit über 6kn SOG Richtung Nordsee.

Immer wieder erwischt uns eine kalte Dusche von oben.

Die Fahrt bis zum Abend verläuft unspektakulär. Es herrscht kaum Verkehr und der neue Autopilot verrichten seinen Dienst. Wenn es nur nicht so kalt wäre!

Tee,Tee und Tee

In den Abendstunden kommen immer mehr Fischer aufs Wasser. Teilweise auch ohne AIS und daher verlangt die Wache volle Aufmerksamkeit. Wir teilen uns die Nacht auf: Wolfgang schläft die erste Schicht, dann Marcus und am Morgen noch mal Wolfgang.

Bald können wir die Außenelbe queren und der Strom zieht uns nach Norden. Die Fahrt verläuft flott und das Timing zur Ansteuerung Süderpiep ist perfekt. Mit über 7 Koten SOG geht es auf Büsum zu.

Wir machen im Büsumer Seglerverein fest. Hier haben wir uns bereits telefonisch angemeldet um einen Liegeplatz bis Anfang Juni zu bekommen. Von hier aus starten wir unsere gemeinsame Auszeit!

122 sm liegen seit Lauwersoog hinter uns. Insgesamt 212 sm.

Was steht noch an? Anleger, obligatorischer Corona-Test und etwas Essen. -schlafen;-)

Der Hafenmeister empfängt uns am Abend sehr freundlich und weist uns einen besseren und sturmsicheren Liegeplatz zu.

Alles ist gut verlaufen -keine Ausfälle-* und wir konnten beide neue Erfahrungen sammeln.

Danke Marcus!

*die Buchse für den PiPi hat sich gelöst und diese haben wir noch neue einlaminiert.

Die Vorbereitungen laufen

und so langsam wird uns klar – so viel Zeit ist es gar nicht mehr, bis es losgeht. Den Plan einer kurzen Auszeit oder eines Urlaubs XXL hegen wir nun schon seit zwei Jahren. Denn ganz nach dem Zitat des Herrn Schnitzler möchten wir jetzt was erleben und es eben nicht weiter auf die lange Bank schieben!

„Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht, was wir ersehnt haben.“ 

–Zitat Arthur Schnitzler-

Natürlich haben wir vor zwei Jahren, damals haben wir die Modalitäten mit unseren Arbeitgebern vereinbart, nicht Corona oder COVID-19 in unserer Planung berücksichtigt. DAMALS war die Welt ja noch deutlich normaler als heute. Doch wir wollen kein Trübsal blasen und werden das Beste aus unserer Auszeit machen! Wichtig ist, dass wir die Reise antreten. Auf den Rest reagieren wir spontan und flexibel!

In unserem Wohnzimmer türmen sich Bücher, Karten und Unterlagen für die Reise. Wir haben auch jede Menge Notizen und sehenswerte und ersegelbare Orte herausgeschrieben. Doch wir möchten keinen festen Plan. Diesen werden wir am Ende doch nicht einhalten können, sondern vielmehr soll die Planung eine Sammlung von Optionen sein. Schließlich wollen wir die Zeit erleben und genießen ohne einem ständigen „Ausführungsdruck“.

Und was macht die Decision? Sie steht noch im Winterschlaf in Woudsend in der Halle. Doch bevor es losgehen kann, sind hier noch einige Arbeiten zu erledigen. Da ist beispielsweise noch ein Loch im Rumpf von unserer neuen Lot/Logge. Der Wasserpass muss lackiert-, der Rumpf poliert und gewachst werden und neues Antifouling braucht sie auch noch. Ja und letztendlich muss noch alles wieder dicht sein. Die Jungs von Reekers erledigen das und bringen die Decision ins Wasser. Wir können dann im Wasser die restlichen Arbeiten erledigen. Batterien einbauen, Schrank montieren, neue Segel anschlagen, B2B Lader installieren usw…

Aber für euch haben wir auch noch was! Ja richtig, für EUCH! Wir haben uns einen SPOT zugelegt und damit könnt ihr unsere Route in annähernd Echtzeit mitverfolgen. Sobald es losgeht, werdet ihr einen Link zu Spotwalla auf unserer Website finden.

Danke fürs Dranbleiben und wir freuen uns auf eure Kommentare!

Technik-Upgrade 2.0

Wieviel Technik braucht es überhaupt auf einem Segelboot? Darüber wurde schon viel geschrieben, diskutiert und wahrscheinlich auch gestritten. Von der fast autonom fahrenden Luxusyacht bis zum Küstenkreuzer mit Kompass und einfachem Handlot, segelt fast alles um unsere heimischen Küsten herum. Wir sind deutlich mehr bei der Fraktion Küstenkreuzer anzusiedeln und leben und segeln nach dem Motto „keep-it-simple“.

Also was bringt uns mehr Technik an Bord? Die Hauptpunkte sind Komfort und Sicherheit. Klar, das kalte Bier aus dem Bordkühlschrank gehört sicher in die Kategorie Komfort. Bei Sicherheit denken wir unter anderem an das Thema GPS. Ein einfaches Hand-GPS reicht sicher aus, um die genaue Position binnen Sekunden zu erhalten. Der erfahrene Seemann kann diese dann auf die Seekarte übertragen um seine Position zu bestimmen und aktualisieren. Dieser Vorgang, bei rollendem Boot, kann unter Deck recht unangenehm (Komfort) aber auch langwierig (Sicherheit) werden. Die Position von der Seekarte im Plotter abzulesen ist daher auch ein klarer Zeitgewinn und somit auch ein Sicherheitsfaktor. Aber jede Technik kann und wird irgendwann versagen und daher sollte man sich nie von einem technischen System abhängig machen!

Warum beschäftigen wir uns nun mit einem Upgrade unserer Bordtechnik? Dazu müssen wir auf unseren Sommertörn 2020 zurückblicken. Auf dieser Reise machte nämlich unser betagter ST2000+ endgültig schlapp. Schon vor einigen Jahren hat Wolfgang die Kontakte des Elektromotors gereinigt und zwei kalte Lötstellen repariert. Doch dieses Mal scheint es der endgültige Exitus zu sein. Er steuert einige Minuten und quittiert seinen Dienst mit „piep piep Piep“ nach wenigen Minuten. Das ist sehr nervig und für längere Schläge nicht mehr zu gebrauchen. Zu sehr haben wir uns an den Komfort gewöhnt und möchten einen Pipi nicht mehr missen!

Auswahl der Komponenten

So haben wir in den vergangen Wochen diverse Literatur, Prospekte und Webseiten gewälzt, um uns über ein passendes System zu informieren. Recht schnell stellt sich heraus, dass es nur zwei passende Alternativen für uns gibt.

A) Wir lassen alles wie es ist und kaufen uns einen neuen Raymarine ST2000+

B) Wir erweitern unser System mit einem Raymarine EV-100 System.

Warum gibt es für uns nur zwei Alternativen für einen elektrischen AP? Das hängt mit dem Ruder der Maxi84 zusammen. Wir haben nämlich ein angehängtes Ruder und somit fallen alle Systeme weg, welche direkt auf den Ruderquadranten wirken. Daher benötigen wir weiterhin ein System mit Schubstange, analog dem ST2000, welche direkt auf die Pinne wirkt.

Der EV-100

Welche Vorteile bring das EV-100 System im Vergleich zum Raymarine ST2000+ oder vergleichbaren Pinnenpiloten? Das Raymarine EV-100 System ist eine modulares System und besteht aus Sensor EV-1. Dieser 9-Achsen-Heading-Sensor überwacht alle Bewegungen des Bootes und gibt die Informationen in das SeatalkNG Netzwerk weiter. Der Autopilot kann somit sein Steuerverhalten auf die Stampf- und Rollbewegungen genau anpassen. Die ACU-100 ist die eigentliche Steuereinheit und kontrolliert den Antrieb. In unserem Fall eben der Q047. Eine Schubstange, welche analog einem Pinnenpiloten installiert wird. Zur Bedienung des Systems wird noch eine Autopilotbedieneinheit p70s benötigt. Hierüber erfolgt die Konfiguration und Bedienung. Dieses modulare System kann Aufgrund der Daten des EV-1 deutlich genauer steuern. Je mehr Daten dem System zu Verfügung stehen, desto mehr Optionen können verwenden werden.

Die Windfahne: Eine Windfahnensteuerung ist die Königsklasse. Vollkommen ohne elektrische Energie kann das Boot über Stunden oder gar Tage exakt anhand des Windwinkels gesteuert werden. Doch dies ist Aufgrund der Kosten/Größe und der Art unseres Ruders nicht realisierbar!

Jedoch kann die EV-100, wenn die entsprechenden Werte zur Verfügung stehen, nach dem Windwinkel steuern. Jedoch ist dazu ist die Richtung des scheinbaren Windes und die Fahrt durchs Wasser notwendig.

Nach vielen Überlegungen und Telefonaten haben wir uns kurzum entschlossen, die Bordinstrumente zu erneuern und einen EV-100 Autopilotensystem zu installieren. Um die Sache bezüglich einer komfortabelen Bedienung abzurunden und auch zukünftig Updates einzuspielen, haben wir noch einen Raymarine Axiom 7+ ergänzt. So ein MFD kann als klassischer Plotter, also zur Anzeige der Seekarte verwendet werden und auch NMEA2000 Daten anzeigen, beispielsweise Wassertiefe, Windrichtung, AIS oder auch Tankinhalt (bei entsprechendem Geber).

Der Einkauf

Letztendlich ist die Bestellliste mit weiteren Kabeln und Adaptern recht lang geworden;-) Fairerweise erwähnen wir auch die Nachteile des EV-100 Systems: deutlich höherer Preis und deutlich mehr Komplexität!

Auf unserer „Technik-Wunsch-ToDo-Liste“ sind noch zwei Punkte aufgeführt.

A) Austausch des alten KFZ Sicherungshalters im Motorraum

B) 230 Volt Wechselspannung ohne Landstrom

So wie es der Zufall so will, ist Wolfgang über ein unschlagbares Angebot eines Victron Phoenix 12/1200 VE.Direct gestoßen. Eigentlich ist das Gerät eine Nummer zu groß für unsere Batteriekapazität, doch etwas Reserve schadet ja bekanntlich nicht.;-) Auch ein neuer Sicherungshalter von Votronic ist schnell gefunden. Es folgen noch diverse Kabel, Kabelschuhe und eine gebrauchte Klauke K07 Kabelpresszange. Damit ist es möglich, professionelle und dauerhaft haltbare Kabelpressungen von 6mm² bis 50mm² zu fertigen.

Vorbereitung

Bevor der Einbau der Komponenten beginnen kann, müssen wir einiges vorbereiten und vorproduzieren. Zum einen brauchen wir ein neues Innenleben für unsere Backkiste und des Weiteren eine neue Blende für unsere Instrumente.

Denn die Bohrungen und Befestigungslöcher der alten Instrumente (Nasa Target2) passen nicht annähernd für die Raymarine Instrumente. Dazu bauen wir aus 8mm Bootsbausperrholz kurzerhand eine Blende. Nach der Bohrung der Ausschnitte, wird diese zusätzlich noch mit Epoxy gestrichen, um einen möglichst dauerhaften Wasserschutz zu erreichen. Danach erfolgt die Lackierung mit drei Schichten 2K Bootslack in Maxi-Beige;-) Für die Ausstattung der Backkiste verwenden wir 9 mm dicke Siebdruckplatten. Diese sind relativ leicht und zugleich von Haus aus feuchtigkeitsbeständig.

Der Einbau

Für die Montage nimmt sich Wolfgang eine Woche Urlaub und tuckert mit Womo nach Woudsend. Unser „Rimorius“ ist gut beladen mit Werkzeug und Material und dient außerdem als Basislager für die Refitwoche. Die Zeit vergeht sehr rasch. So gegen 08:30 Uhr geht es meist los bis es gegen Abend dunkel wird und man in der Bootshalle nichts mehr sieht.

Leider sind die Lichtverhältnisse, in der Bootshalle, recht schlecht. Darunter hat die Qualität der Bilder teilweise etwas gelitten. Wir Liefern im Frühjahr ein Update.

Der Borddurchbruch für die neue Logge birgt eine weitere Überraschung. Die alte Logge ist mit gefühlt einer Kartusche Sikaflex verklebt. Nach dem Ausbau stellt sich auch heraus, warum dies so ist. Das Bohrloch ist unterschiedlich dick. (rechts etwa 7mm dicker als links) Vor dem Einbau der neuen Logge muss dies noch ausgeglichen werden.

Alles Instrumente, Sensoren, Geber und Geräte haben den ersten Funktionstest erfolgreich bestanden. Wir freuen uns über einen ausgiebigen Praxistest im Frühjahr.

Wir werden berichten!

STAY TUNED