Klappe zu

Wir sind noch etwas in Verzug – Daher kommt erst jetzt ein kleiner Beitrag zu Verstärkung und Erneuerung unserer Vorschiffslukeluke.
Maxi84-Eigner kennen die besondere Konstruktion der Luke. Zum einen keine Standardform und zum anderen komplett aus Glasfaserlaminat gefertigt. Dies hatte sicher den Vorteil einer günstigen Fertigung, doch leider gibt es kein Tageslicht. Über die Jahre wurde unsere Luke etwas spröde und die inzwischen Rauhe Oberfläche hat sich mit Schmutz und Sporen zugesetzt. Auch die Stabilität ließ zu wünschen übrig. Was tun? Überarbeiten lassen? Einbau einer Glasplatte? Oder sich selbst daran versuchen?
Wir entscheide uns aus zwei Gründen für letzteres. Zum einen möchten wir die Optik der Maxi möglichst original belassen und zum anderen ist die Reparatur etwas günstiger.

Vorbereitungen

Los geht es mit dem Ausbau der Luke und dem Entfernen aller Beschläge und Dichtungen. Auf dem Bild ist gut die rauhe und spröde Oberfläche zu erkennen. Mit dem Extenderschleifer und 40er Papier werden Vorder- und Rückseite geschliffen. Wir mussten einiges an Material wegnehmen und trotzdem sind einige Schmutzteile tief im Laminat erhalten geblieben.

Bei einem Malergeschäft in der Nachbarschaft lassen wir den Farbton bestimmen um 2k Bootslack anhand der NCS-Farbnummer (S1505-Y20R) zu bestellen.

Laminieren

Wir bestellen auch noch Harz, Biaxialgewebe 300g, Glasfilamentgewebe 80g und Abreißgewebe. Insgesamt laminieren wir 2 Schichten Biaxialgewebe und eine Schicht Glasfilamentgewebe auf die Oberseite. Auf der Lukenoberseite beschränken wir uns auf den „dunklen“ Bereich“. Die Rückseite wird voll flächig laminiert. ( 3xBiaxal und 1x Glasfilament). Auf der „dunklen“ Fläche belassen wir die griffige Struktur des Abreißgewebes. Die „hellen“ Ränder auf der Rückseite müssen wir leider spachteln und, was der Bootsbesitzer am liebsten macht, schleifen.

Finish

Nach Pflicht kommt die Kür! Nachdem alles fein schliffen ist und die Ränder sauber abgeklebt sind, wird lackiert. Wir lackieren den Lack mit einer feinporigen Schaumrolle. Zum „Verschlichten“ nehmen wir einen Schaumpinsel. Nach drei Schichten mit jeweiligem Zwischenschliff sind wir durch. Sehr empfehlenswert ist ein Staubbindetuch. Andernfalls hat man kaum eine Chance alle feinen Staubpartikel zu entfernen.

Zu guter Letzt haben wir die gereinigten Beschläge und ein neues Dichtband montiert. Zum eindichten der Beschläge haben wir Butylrundschnur auch Matschband genannt verwendet. Es gibt zahlreiche Vorteile Gegenüber Sika & co. Dies ist in dem sehr empfehlenswerten Video von Martietim sehr gut erklärt. (https://youtu.be/eIvTOyRmXyU)

Fazit: Der Aufwand für die Restaurierung der Lucke war deutlich höher als ursprünglich geschätzt. Doch das Ergebnis ist es wert. Die Lucke ist wieder vollkommen stabil und wird uns sicher noch viele Jahre begleiten dürfen!

Blaue Wundertüte

Wir waren mit unserem Spinnaker, welcher ein günstiges Ebay Schnäppchen war, nicht so ganz zufrieden. Das Handling mit dem Spibaum und Setzten und Bergen machten uns als zweier Crew keine große Freude. Des Weiteren erforderte unsere alter Spi doch sehr viel Aufmerksamkeit beim Steuern. Es musste als ein neues Downwindsegel her. Ein Gennaker wäre toll – und so schmiedete Wolfgang im Winter Pläne, wie wir einen Gennaker vernünftig an die Maxi 84 bekommen. Jedoch stellte sich bald heraus, dass dies kein einfaches Unterfangen werden würde. Ohne einen Gennakerbaum wird die Befestigung des Genni schwierig werden und ein Baum würde irgendwie immer den Ankerkastendeckel behindern.

Was sind die Alternativen? Ein Segel mit Flügel vielleicht? Der „Gennakerplan“ wurde verworfen und wir sondierten die Angebote von Oxley und ISTEC, den beiden Kontrahenten im Bereich von Downwindsegeln mit Flügel . Am Ende war es ein Kopf an Kopf Rennen der beiden Wettbewerber. Nach einigen Telefonaten tendierte das Bauchgefühl zum Produkt von ISTEC. Herr Bergen von ISTEC konnte das Angebot noch etwas zu unseren Gunsten verbessern und so wurde es ein Parasail mit 51 qm!

Im Februar bekamen wir dann ein wunderschönes Paket von der Firma ISTEC. Dies wurde sogleich im Wohnzimmer ausgepackt

Die Leinenführung musste noch etwas modifiziert werden, um das von ISTEC beschriebende 4 Leinensystem fahren zu können. Die „Halsleine“ fahren wir über zwei separate Blöcke am Vorstagsbeschlag. Dieser bietet auch bei etwas mehr Wind und Druck genügend Festigkeit. Den Ankerbeschlag halten wir für Zugkräfte nach oben für nicht geeignet.

Dazu wurden noch Schoten gespleißt und Klemmen für die Barbaholer „entwickelt“. Wir wollten keine weiteren Löcher in das Deck bohren und so wurden die Spinlock PXR Powerklemmen auf lackierten Siebdruckplatten angebracht . Mit einer Edelstahlrohrschelle an der Reling befestigt.

Fazit

nach der dritten Nutzung: Am Anfang ist der „Aufbau“ der Schoten etwas verwirrend und zeitraubend. Doch schon beim zweiten und dritten Mal ging es deutlich besser. Die Leinenführung der Halsleine fahren wir über kreuz. So haben wir bei halbem Wind jeweils eine STB- und BB- Winsch belegt. Das Setzen und Bergen selbst mit dem Bergeschlauch ist der Hammer. Super easy und stressfrei. -Und das SEGELN? Die ersten beiden Male hatten wir wenig Wind (1-4 kn). Der Parasail fiel häufiger mal zusammen, doch beim nächsten Lüftchen stand er wieder wie eine eins! Bei etwas mehr Wind (ca. 8 Knoten) sind wir zwischen 5-6 kn durch Wasser gefahren. 🙂

Sie haben Post!

Diesen legendären Satz kennen viele von uns aus dem AOL Werbespot mit Boris Becker. Das war übrigens im Jahr 2001! Der heute Beitrag handelt von einer email und der echten“Post“.

Im Juni diesen Jahres wurde Michael (Maxi84 Besitzer seit 34 Jahren!) auf unseren Blog aufmerksam. Wir tauschten uns per email über unsere Maxis und die durchgeführten und geplanten Refits aus. Michael berichtete von seinem ultimativen Lukenaufsteller aus einem dänischen Baumarkt. Ein paar Tage später hatten wir wieder Post. Dieses mal von der gelben Post!

Plotzlich lag der „Ultimativo“ bei uns zu Hause

kleine Öffnung

große Öffnung

Nach drei Wochen intensiver Nutzung in unserem Sommerurlaub sind wir von diesem „kleinen Stück“ Holz immer noch begeistert.

Vielen Dank Michael!