Skipperin Tanja

Ich bin´s Tanja:-)

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Wie die Jungfrau zum Kinde…..oder doch eher der Sprung ins kalte Wasser ???

„Ach echt? Du segelst? Hast du einen Segelschein?“ – Die ersten Fragen, die ich Wolfgang stellte, als wir uns gerade einmal einige Tage kannten. Diese Fragen, sollte ich selbst noch häufig gestellt bekommen aber das ahnte ich an besagtem Tag noch nicht.

Ich selbst liebe den Gedanken an Wassersport und die Bilder und Fantasien von „Entspannung pur“, die sich dabei in meinem Kopf-Kino abspielen. Bis dato lag es mir jedoch eher, mir die Fische und Meeresbewohner beim Tauchen von unten anzusehen oder an der Oberfläche mit der Brille beim Schnorcheln und Schwimmen. Vom Segeln wusste ich ungefähr so viel wie von Quantenphysik.

Wolfgang und ich wurden ein Paar und er fuhr alleine zum Segeln….Skippertrainings in Holland, auf den Kanaren und auf der Ostsee. Die täglichen Telefonate drehten sich um Seemannschaft, Etmale, hohe Wellen, Wal- und Delfin-Sichtungen, Seekrankheit und natürlich den ausgedehnten Anleger am Abend. Warum tut man sich das an? Ans Mitkommen nicht zu denken…“Mach du das mal schön alleine!!!“

Bis er eines Tages mit der Idee kam – wenn ich schon keine Lust auf harte Skippertrainings hätte und mich nicht traue, mit wildfremden Menschen eine Woche auf einem Boot zu verbringen – so könne man sich doch zumindest mal zu weit ein kleines Segelboot mieten, um zu sehen, ob es mir nicht doch gefiele. Lange nachdenken musste ich nicht…Ja klar, ausprobieren würde ich das schon gerne mal.

Aus dem kleinen Segelboot  wurde bedingt durch ein Upgrate durch den Vercharterer, eine ausgewachsene Segelyacht. Au Backe!  Nun gut – Leinen los!

Flensburger Förde, Sonnenschein und beinahe Flaute am ersten Tag – Ideal zum Kennenlernen der Yacht. Das Ruder liegt gut an der Hand, Kurs-Halten bei 0 Wind klappt. Wolfgang erklärt mir geduldig aber mit einem für mich manchmal unverständlichen Vokabular (Luv, Lee, Fok, Genua, Fall, Traveller, anluven, abfallen etc.), was es mit dem Segeln so auf sich hat. Auch das erste Anlegemanöver funktionierte nach unzähligen theoretischen Wiederholungen des Ablaufes. Da hat man sich den Port auch wirklich verdient….. So hatte ich mir das echt vorgestellt. Also wenn das für die nächsten 7 Tage so bleibt, dann mag ich das Segeln.

Blieb es aber nicht…..Rasmus legt sich ins Zeug, mir das Segeln bei so ziemlich allen erdenklichen Wetterlagen zu ermöglichen. Bei für mich damals unvorstellbar gewaltigen 5 Windstärken  in die Häfen Hörup Hav und Gelting einzulaufen, bringt mich an meine Belastungsgrenzen. Ich verstehe nicht mehr, was Wolfgang mir mit seinen Anleitungen sagen will, ich verstehe nur Bahnhof und die Leinen (oder wie ich sie nenne „Seile“ oder „Kabel“) sind ein einziger Knoten. Nach einer gefühlten Ewigkeit klappt auch das.

Meine Kopf sagt abwechselnd „Den Scheiß mach ich nie wieder“ und „Cool, ich stelle mich der Herausforderung“.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin angefixt, beschließe aber, mich mit der Materie etwas näher auseinanderzusetzen. Ich möchte nie wieder einen Törn so „unwissend“ angehen, jetzt wo ich weiß, dass es doch etwas mehr zu beachten gibt, als ich anfänglich vermutete. Es folgt ein Segel-Schnupperkurs auf Langeoog, es folgt der Sportbootführerschein See und Binnen und es folgen weitere Charter-Törns auf der Flensburger Förde, den Kanaren…..

und es folgt …… DECISION