– oder so ähnlich. Wir nehmen aktuell etwas Geschwindigkeit aus unserer Reise raus, denn Tanja hat am 15. Juni ihren zweiten Impftermin und so lange möchten wir Deutschland nicht verlassen. So können wir noch einige Stationen an der deutschen Ostseeküste anlaufen, welche wir gar nicht geplant hatten.
Neustadt
Nachdem wir Fehmarn verlassen haben, nehmen wir Kurs Richtung Neustadt auf. Zuerst fahren wir einen flotten Halbwindkurs, doch ab der Höhe schwarzer Grund wird der Wind weniger und dreht in alle Richtungen.
Ein kurzes Intermezzo mit dem Parasail bringt uns auch nicht weiter. – Motor an -. Doch unsere Fahrt wird durch einige Sichtungen von Schweinswalen erheitert. In Neustadt legen wir im Stadthafen an und machen „Klar Schiff“. Wir bekommen Besuch von Birgit und Bernd, die wir zuletzt gesehen haben, als wir noch auf der Suche nach einem Boot waren. Zuerst treffen wir uns auf der Decision und später gehen wir noch lecker im Klüvers Brauhaus essen und verbringen einen geselligen Abend. Hier sitzt man schön überdacht, an der frischen Luft. Das Bier ist übrigens sehr lecker, was uns gar nicht gestört hat 😉
Kühlungsborn
Leider möchte der Wind sowohl in seiner Richtung als auch in seiner Stärke unsere Reiseroute nicht unterstützen. So geht es wieder mal unter Maschine nach Kühlungsborn. Da wir ungewöhnlich viel motoren, müssen wir mit unserem kleinen Tank auch oft nachtanken. In Kühlungsborn tanken wir daher noch mal GTL nach. Leider dürfen wir hier keine Kanister befüllen:-(
Warnemünde
Fast die gesamte Strecke nach Warnemünde können wir unter Parasail fahren. Naja, wir haben etwas geschummelt und die Maschine genutzt um für eine halbe Stunde etwas mehr Höhe zu bekommen. In Warnemünde bekommen wir die letzte freie Box im alten Strom (WSCev.de). Wir nutzen die zentrale Lage um einige frische Sachen nachzukaufen. Doch uns ist die Stadt zu „trubelig“ und eng. Wir beschließen, den Tag an Bord ausklingen zu lassen und haben uns hierfür einige Premium-Eiswürfel bei Edeka besorgt;-)
Ein Geschenk unserer lieben Nachbarn Simone und Holger – Dankeschön
Darßer Ort
Am nächsten Tag möchten wir mit dem Parasail bis zum Darßer Ort oder gar die Nacht durch bis Barhöft fahren. Leider hat auch heute unser Freund Wind etwas anderes mit uns vor. So segeln wir bis zum späten Nachmittag unter Para, doch am Ende haben wir nur noch 0,4 Knoten Wind! Puhh – Para einpacken und Motor an!
Der Abend ist phantastisch schön!
Barhöft
Nach einer perfekten Ankernacht genießen wir das Frühstück vor Anker. Die Rühe am Morgen ist phänomenal.
In Barhöft dürfen wir zum ersten mal an einer Heckboje anlegen. Und siehe da, es hat alles ohne Probleme funktioniert:-)
Als wir noch in Warnemünde waren hat mich Mareike angeschrieben und gefragt ob wir uns mit Ihr und Philipp treffen möchten. Sie seien gerade in der Nähe und haben unsere Route verfolgt. Klar doch sagten wir sofort! So haben wir uns in Barhöft verabredet.
Die beiden haben mit ihrem Müggele fast ganz Skandinavien bereist. In 2020 sogar das Nordkap! Wir verbringen einen fantastischen Abend zusammen. Es werden Erfahrungen und Anekdoten ausgetauscht, wobei uns zu späterer Stunde die Mücken drangsalieren. (@Mareike: Danke für die leckere Guacamole)
Stralsund
Nach einer kleinen morgendlichen Runde zum Aussichtsturm in Barhöft geht es durch die engen Fahrwasser nach Stralsund. Hier laufen wir den Hafen WSZ auf Dänholm an. Ein guter Freund von Marcus ist hier Hafenmeister und so wurden wir schon vorab avisiert.
Eisbecher in Altefähr
Unsere Leihräder vom Hafen
Ausblick Altefähr nach Stralsund
Im WSZ werden wir für etwa eine Woche bleiben bis Tanja mit dem Mietwagen von ihrer Impfreise zurück ist. Dann geht es endlich nach Schweden 🙂
Randnotiz: Als wir mit unserem Rädern einen Ausflug nach Altefähr machen, erspäht Tanja einen Fender am Ufer. Diesen mussten wir natürlich retten;-)
Endlich ist es soweit. Georg fährt uns mit schwerem Gepäck an den Ausgangspunkt unserer gemeinsamen Auszeit, Büsum. Vielen Dank dafür!!!
In Büsum angekommen, verstauen wir die vielen Dinge im Bauch der Decision und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen werden letzte Optimierungen/Reparaturen vorgenommen und dann ist es soweit: Leinen los! Wieder mal windlos dieseln wir Richtung Brunsbüttel. Auf den letzten Metern schiebt uns die Tide mit 9kn in die Elbe.
Nach kurzer Wartezeit vor der Schleuse in den NOK, wird uns Einfahrt gewährt. Nach der Schleuse nur noch kurz links abbiegen und wir landen im „schwabbeligen“ Binnenhafen Brunsbüttel, wo wir die Nacht verbringen.
Die 98 Kilometer durch den NOK verlaufen unspektakulär. Rund um die Schleusen ist der Kanal deutlich von Industrieanlagen geprägt, dazwischen ist es jedoch teilweise idyllischer als wir es erwartet hatten. Außerdem hatten wir mit mehr Großschifffahrt gerechnet. Ob das an Corona liegt?
….macht ganz schön Welle
Feuerschiff Elbe 1
Yachthafen Rendsburg
Nach Passage der Schleuse Kiel Holtenau können wir endlich, nach unzähligen Motorstunden, das kurze Stück nach Laboe SEGELN.
Nach einer durchregneten Nacht erwartet uns perfekter Segelwind aus Ost – ups, falsche Richtung…Egal, dann eben kreuzen.
Noch dazu wird in den Schießgebieten Totendorf und Puttlos heute schwer geschossen und wir dürfen diesen Bereich nicht vor 12:30 Uhr befahren. So machen wir einen laaangen Schlag Richtung Dänische Grenze, um zu gegebener Zeit in das Sperrgebiet einzulaufen. Unser neuer Pinnenpilot bringt uns zuverlässig bis zur Fehmarnsund-Brücke mit Geschwindigkeiten von bis zu 6,1 Knoten. In der Dämmerung erreichen wir zunächst den Yachthafen Burgstaaken und stellen fest: keine Handbreit Wasser unter dem Kiel….also brechen wir ab und fahren in die gegenüberliegende Marina Burgtiefe. – Was für ein schöner Segeltag.
Was ist eigentlich mit dem Mai los? Es ist kalt, wir sitzen im Cockpit mit Mütze, Handschuhen und einer heißen Tasse Tee. So stellt mal sich doch kein Segeln im Mai vor! Der April war ja bereits rekordverdächtig, (kältester April seit 30 Jahren) doch soll es etwa so weitergehen?
Doch halt: wer ist „wir“ und warum ist die Decision schon im Wasser?
Was bisher geschah: Schon im April fuhr Wolfgang nach Woudsend um unser Boot „fertig zu machen“. Nach einer kleinen Hiobsbotschaft zu Anfang war die Laune erst mal dahin. Aber was nutzt es, es muss ja weiter gehen und so wurde noch eine Schrank montiert, das B2B Ladegerät angeschlossen, die Tankanzeige montiert, Segel angeschlagen und viel geputzt. Dann brachten wir die Decision nach Makkum. Dort sollte sie auf uns warten bis wir im Mai die Überführung nach Deutschland starten können.
Das „wir“ sind diesmal Marcus und Wolfgang, denn Tanja hat uns quasi nur in Makkum abgesetzt. Sie muss noch etwas arbeiten währen wir uns vergnügen. Oder sollen wir besser sagen „möglichst nicht erfrieren?“
Trüb und stark bewölkt ist das Wetter in Makkum bei der Abfahrt. Wir haben leichten Wind aus NO und so stellen wir uns schon mal auf eine Motorfahrt nach Vlieland ein. Zuerst mit leichtem Gegenstrom und später mit mitlaufendem Wasser erreichen wir den Hafen von Vlieland.
Einfahrt Vlieland
Wir verwerfen schon am nächsten Morgen unseren ursprünglichen Reiseplan und wollen direkt weiter nach Lauwersoog. Das Wetter für die nächste Woche ist sehr ungemütlich und nass vorhergesagt.
Schon bald müssen wir die Segel einpacken und tuckern bis in die Abendstunden Richtung Westgat. Das Gat ist zwar sehr gut betonnt und die meisten Tonnen sind auch befeuert, doch eine gewisse Anspannung macht sich schon breit, die verschiedenen Seezeichen richtig zu deuten. Etwas müde machen wir die Leinen fest und gönnen uns noch ein paar Nudeln.
Nach den vielen Motorstunden müssen wir erst mal unseren Vorrat an Diesel etwas aufstocken. Und so wandern wir mit Kanistern bewaffnet (im Regen) zum Yachthafen Noordergat. Hier können wir weitere 30 Liter GTL bunkern. Das sollte nun für Motor und Heizung bis Büsum reichen. Ja genau Büsum, denn Cuxhaven und Norderney haben wir aufgrund der Einreisebeschränkungen von Niedersachsen verworfen.
Um 12:30 Uhr werfen wir die Leinen los und der Strom zieht uns mit über 6kn SOG Richtung Nordsee.
Immer wieder erwischt uns eine kalte Dusche von oben.
Die Fahrt bis zum Abend verläuft unspektakulär. Es herrscht kaum Verkehr und der neue Autopilot verrichten seinen Dienst. Wenn es nur nicht so kalt wäre!
Tee,Tee und Tee
In den Abendstunden kommen immer mehr Fischer aufs Wasser. Teilweise auch ohne AIS und daher verlangt die Wache volle Aufmerksamkeit. Wir teilen uns die Nacht auf: Wolfgang schläft die erste Schicht, dann Marcus und am Morgen noch mal Wolfgang.
Sonnenuntergang Nordsee, Ein Falke zu Besuch, neue Weser N Reede im Sonnenaufgang
Bald können wir die Außenelbe queren und der Strom zieht uns nach Norden. Die Fahrt verläuft flott und das Timing zur Ansteuerung Süderpiep ist perfekt. Mit über 7 Koten SOG geht es auf Büsum zu.
Wir machen im Büsumer Seglerverein fest. Hier haben wir uns bereits telefonisch angemeldet um einen Liegeplatz bis Anfang Juni zu bekommen. Von hier aus starten wir unsere gemeinsame Auszeit!
122 sm liegen seit Lauwersoog hinter uns. Insgesamt 212 sm.
Was steht noch an? Anleger, obligatorischer Corona-Test und etwas Essen. -schlafen;-)
Der Hafenmeister empfängt uns am Abend sehr freundlich und weist uns einen besseren und sturmsicheren Liegeplatz zu.
Sonnenuntergang im Hafen von Büsum, neuer Liegeplatz
Alles ist gut verlaufen -keine Ausfälle-* und wir konnten beide neue Erfahrungen sammeln.
Danke Marcus!
*die Buchse für den PiPi hat sich gelöst und diese haben wir noch neue einlaminiert.
und so langsam wird uns klar – so viel Zeit ist es gar nicht mehr, bis es losgeht. Den Plan einer kurzen Auszeit oder eines Urlaubs XXL hegen wir nun schon seit zwei Jahren. Denn ganz nach dem Zitat des Herrn Schnitzler möchten wir jetzt was erleben und es eben nicht weiter auf die lange Bank schieben!
„Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht, was wir ersehnt haben.“
–Zitat Arthur Schnitzler-
Natürlich haben wir vor zwei Jahren, damals haben wir die Modalitäten mit unseren Arbeitgebern vereinbart, nicht Corona oder COVID-19 in unserer Planung berücksichtigt. DAMALS war die Welt ja noch deutlich normaler als heute. Doch wir wollen kein Trübsal blasen und werden das Beste aus unserer Auszeit machen! Wichtig ist, dass wir die Reise antreten. Auf den Rest reagieren wir spontan und flexibel!
In unserem Wohnzimmer türmen sich Bücher, Karten und Unterlagen für die Reise. Wir haben auch jede Menge Notizen und sehenswerte und ersegelbare Orte herausgeschrieben. Doch wir möchten keinen festen Plan. Diesen werden wir am Ende doch nicht einhalten können, sondern vielmehr soll die Planung eine Sammlung von Optionen sein. Schließlich wollen wir die Zeit erleben und genießen ohne einem ständigen „Ausführungsdruck“.
Und was macht die Decision? Sie steht noch im Winterschlaf in Woudsend in der Halle. Doch bevor es losgehen kann, sind hier noch einige Arbeiten zu erledigen. Da ist beispielsweise noch ein Loch im Rumpf von unserer neuen Lot/Logge. Der Wasserpass muss lackiert-, der Rumpf poliert und gewachst werden und neues Antifouling braucht sie auch noch. Ja und letztendlich muss noch alles wieder dicht sein. Die Jungs von Reekers erledigen das und bringen die Decision ins Wasser. Wir können dann im Wasser die restlichen Arbeiten erledigen. Batterien einbauen, Schrank montieren, neue Segel anschlagen, B2B Lader installieren usw…
Aber für euch haben wir auch noch was! Ja richtig, für EUCH! Wir haben uns einen SPOT zugelegt und damit könnt ihr unsere Route in annähernd Echtzeit mitverfolgen. Sobald es losgeht, werdet ihr einen Link zu Spotwalla auf unserer Website finden.
Danke fürs Dranbleiben und wir freuen uns auf eure Kommentare!
Wieviel Technik braucht es überhaupt auf einem Segelboot? Darüber wurde schon viel geschrieben, diskutiert und wahrscheinlich auch gestritten. Von der fast autonom fahrenden Luxusyacht bis zum Küstenkreuzer mit Kompass und einfachem Handlot, segelt fast alles um unsere heimischen Küsten herum. Wir sind deutlich mehr bei der Fraktion Küstenkreuzer anzusiedeln und leben und segeln nach dem Motto „keep-it-simple“.
Also was bringt uns mehr Technik an Bord? Die Hauptpunkte sind Komfort und Sicherheit. Klar, das kalte Bier aus dem Bordkühlschrank gehört sicher in die Kategorie Komfort. Bei Sicherheit denken wir unter anderem an das Thema GPS. Ein einfaches Hand-GPS reicht sicher aus, um die genaue Position binnen Sekunden zu erhalten. Der erfahrene Seemann kann diese dann auf die Seekarte übertragen um seine Position zu bestimmen und aktualisieren. Dieser Vorgang, bei rollendem Boot, kann unter Deck recht unangenehm (Komfort) aber auch langwierig (Sicherheit) werden. Die Position von der Seekarte im Plotter abzulesen ist daher auch ein klarer Zeitgewinn und somit auch ein Sicherheitsfaktor. Aber jede Technik kann und wird irgendwann versagen und daher sollte man sich nie von einem technischen System abhängig machen!
Warum beschäftigen wir uns nun mit einem Upgrade unserer Bordtechnik? Dazu müssen wir auf unseren Sommertörn 2020 zurückblicken. Auf dieser Reise machte nämlich unser betagter ST2000+ endgültig schlapp. Schon vor einigen Jahren hat Wolfgang die Kontakte des Elektromotors gereinigt und zwei kalte Lötstellen repariert. Doch dieses Mal scheint es der endgültige Exitus zu sein. Er steuert einige Minuten und quittiert seinen Dienst mit „piep piep Piep“ nach wenigen Minuten. Das ist sehr nervig und für längere Schläge nicht mehr zu gebrauchen. Zu sehr haben wir uns an den Komfort gewöhnt und möchten einen Pipi nicht mehr missen!
Auswahl der Komponenten
So haben wir in den vergangen Wochen diverse Literatur, Prospekte und Webseiten gewälzt, um uns über ein passendes System zu informieren. Recht schnell stellt sich heraus, dass es nur zwei passende Alternativen für uns gibt.
A) Wir lassen alles wie es ist und kaufen uns einen neuen Raymarine ST2000+
B) Wir erweitern unser System mit einem Raymarine EV-100 System.
Warum gibt es für uns nur zwei Alternativen für einen elektrischen AP? Das hängt mit dem Ruder der Maxi84 zusammen. Wir haben nämlich ein angehängtes Ruder und somit fallen alle Systeme weg, welche direkt auf den Ruderquadranten wirken. Daher benötigen wir weiterhin ein System mit Schubstange, analog dem ST2000, welche direkt auf die Pinne wirkt.
Der EV-100
Welche Vorteile bring das EV-100 System im Vergleich zum Raymarine ST2000+ oder vergleichbaren Pinnenpiloten? Das Raymarine EV-100 System ist eine modulares System und besteht aus Sensor EV-1. Dieser 9-Achsen-Heading-Sensor überwacht alle Bewegungen des Bootes und gibt die Informationen in das SeatalkNG Netzwerk weiter. Der Autopilot kann somit sein Steuerverhalten auf die Stampf- und Rollbewegungen genau anpassen. Die ACU-100 ist die eigentliche Steuereinheit und kontrolliert den Antrieb. In unserem Fall eben der Q047. Eine Schubstange, welche analog einem Pinnenpiloten installiert wird. Zur Bedienung des Systems wird noch eine Autopilotbedieneinheit p70s benötigt. Hierüber erfolgt die Konfiguration und Bedienung. Dieses modulare System kann Aufgrund der Daten des EV-1 deutlich genauer steuern. Je mehr Daten dem System zu Verfügung stehen, desto mehr Optionen können verwenden werden.
Die Windfahne: Eine Windfahnensteuerung ist die Königsklasse. Vollkommen ohne elektrische Energie kann das Boot über Stunden oder gar Tage exakt anhand des Windwinkels gesteuert werden. Doch dies ist Aufgrund der Kosten/Größe und der Art unseres Ruders nicht realisierbar!
Jedoch kann die EV-100, wenn die entsprechenden Werte zur Verfügung stehen, nach dem Windwinkel steuern. Jedoch ist dazu ist die Richtung des scheinbaren Windes und die Fahrt durchs Wasser notwendig.
Nach vielen Überlegungen und Telefonaten haben wir uns kurzum entschlossen, die Bordinstrumente zu erneuern und einen EV-100 Autopilotensystem zu installieren. Um die Sache bezüglich einer komfortabelen Bedienung abzurunden und auch zukünftig Updates einzuspielen, haben wir noch einen Raymarine Axiom 7+ ergänzt. So ein MFD kann als klassischer Plotter, also zur Anzeige der Seekarte verwendet werden und auch NMEA2000 Daten anzeigen, beispielsweise Wassertiefe, Windrichtung, AIS oder auch Tankinhalt (bei entsprechendem Geber).
Der Einkauf
Letztendlich ist die Bestellliste mit weiteren Kabeln und Adaptern recht lang geworden;-) Fairerweise erwähnen wir auch die Nachteile des EV-100 Systems: deutlich höherer Preis und deutlich mehr Komplexität!
Auf unserer „Technik-Wunsch-ToDo-Liste“ sind noch zwei Punkte aufgeführt.
A) Austausch des alten KFZ Sicherungshalters im Motorraum
B) 230 Volt Wechselspannung ohne Landstrom
So wie es der Zufall so will, ist Wolfgang über ein unschlagbares Angebot eines Victron Phoenix 12/1200 VE.Direct gestoßen. Eigentlich ist das Gerät eine Nummer zu groß für unsere Batteriekapazität, doch etwas Reserve schadet ja bekanntlich nicht.;-) Auch ein neuer Sicherungshalter von Votronic ist schnell gefunden. Es folgen noch diverse Kabel, Kabelschuhe und eine gebrauchte Klauke K07 Kabelpresszange. Damit ist es möglich, professionelle und dauerhaft haltbare Kabelpressungen von 6mm² bis 50mm² zu fertigen.
Vorbereitung
Bevor der Einbau der Komponenten beginnen kann, müssen wir einiges vorbereiten und vorproduzieren. Zum einen brauchen wir ein neues Innenleben für unsere Backkiste und des Weiteren eine neue Blende für unsere Instrumente.
Denn die Bohrungen und Befestigungslöcher der alten Instrumente (Nasa Target2) passen nicht annähernd für die Raymarine Instrumente. Dazu bauen wir aus 8mm Bootsbausperrholz kurzerhand eine Blende. Nach der Bohrung der Ausschnitte, wird diese zusätzlich noch mit Epoxy gestrichen, um einen möglichst dauerhaften Wasserschutz zu erreichen. Danach erfolgt die Lackierung mit drei Schichten 2K Bootslack in Maxi-Beige;-) Für die Ausstattung der Backkiste verwenden wir 9 mm dicke Siebdruckplatten. Diese sind relativ leicht und zugleich von Haus aus feuchtigkeitsbeständig.
Der Einbau
Für die Montage nimmt sich Wolfgang eine Woche Urlaub und tuckert mit Womo nach Woudsend. Unser „Rimorius“ ist gut beladen mit Werkzeug und Material und dient außerdem als Basislager für die Refitwoche. Die Zeit vergeht sehr rasch. So gegen 08:30 Uhr geht es meist los bis es gegen Abend dunkel wird und man in der Bootshalle nichts mehr sieht.
Leider sind die Lichtverhältnisse, in der Bootshalle, recht schlecht. Darunter hat die Qualität der Bilder teilweise etwas gelitten. Wir Liefern im Frühjahr ein Update.
Axiom 7+/ i70s /p70s
Einbau der vorbereiteten Blende
35 mm² Kabel
Phillipi 103 / SM007D Dual Engine Exhaust Alarm
Votronic Sicherungshalter / 100 A Automat
Jede Menge Kabel neue Kabel; Panelupgrade Philippe 103 (unten) und ein Exhaust-Sensor; neuer Sicherungshalter und 100A Automat für den Inverter
Victron Phoenix 12/1200 mit VE.direct
Steckdose Pantry
Der Inverter ist im Staufach hinter der Hundekoje verbaut; Über der Spüle jeweils eine Steckdose für Landstrom und Inverter
Für den Ulatraschall Windgeber ist eine neue Befestigungsplatte am Masttopp montiert; Das neue Mastkabel wird über den Stecker an den WindyPlug (NMEA2000) geführt.
Der Einbau der Lenzrohre ist vereinten Kräften möglich. Hoffentlich müssen die Dinger nie mehr raus!
defektes 230V Kabel
neues Innenleben der Backskiste
Zufallsfund: Beim Befestigen der Steckdose in der Backskiste, kam dieses Landstromkabel zum Vorschein; Der vorgefertigte Innenausbau der Backskiste passt:-)
Der Borddurchbruch für die neue Logge birgt eine weitere Überraschung. Die alte Logge ist mit gefühlt einer Kartusche Sikaflex verklebt. Nach dem Ausbau stellt sich auch heraus, warum dies so ist. Das Bohrloch ist unterschiedlich dick. (rechts etwa 7mm dicker als links) Vor dem Einbau der neuen Logge muss dies noch ausgeglichen werden.
Alles Instrumente, Sensoren, Geber und Geräte haben den ersten Funktionstest erfolgreich bestanden. Wir freuen uns über einen ausgiebigen Praxistest im Frühjahr.
Den zweiten und etwas kürzeren Teil unseres Urlaubs verbringen wir mit einigen notwendigen Reparaturen und Erneuerungen. Da wir uns zu Zweit an die Arbeit machen, sollten wir mit dem geplanten Arbeitspensum in den vier Tagen gut durchkommen, wenn es nicht noch zu ungeplanten Hindernissen kommt. Doch lest selbst!
Die ToDo Liste ist übersichtlich:
Ausmessen der Genua
Mastlänge messen (wir kennen bisher nicht die genaue Höhe des Mastes)
Steuerbordlenzrohr ausbauen und neu abdichten
Alle Seeventile ausbauen und neue einbauen
Ausräumen und Auswassern – Tag 1
Bevor es richtig los geht, müssen alle Sachen von der Decision ins Womo verladen werden. Dies dient in den nächsten Tagen als Basisstation. So können wir alle Werkzeuge und Utensilien einfach am Abend liegen lassen.
Ausbau der Borddurchlässe – Tag 2
Nach dem Auswassern machen wir uns gleich an die Demontage der Seeventile. Zuerst werden alle Schläuche und Schlauchschellen entfernt. Bei einigen Ventilen lässt sich die Mutter noch lösen und wir können durch etwas Drehen den Borddurchlass entfernen.
Bei anderen wiederum müssen wir mit einem sogenannten Stufenbohrer dem Borddurchlass von außen zu Leibe rücken. Letztendlich brauchen wir für unsere fünf Ventile rund fünf Stunden zum Entfernen. Das geht sicher etwas schneller, doch es ist auch unser „erstes Mal“. Insbesondere in Motorraum und unter der Küche ist man quasi im Blindflug unterwegs. Der Platz unter der Küche ist sehr begrenzt und das „Loch“ nicht einsehbar:-(.
Leider ist, wie befürchtet, der Borddurchlass in der Küche undicht und es steht etwas Wasser unter der Mutter. Das Auslassventil der Toilette tropfte schon die gesamte Saison vor sich hin und Tanja hatte hierfür schon einen Spezialauffangbehälter gebaut! Dieser verhindert, dass sich das „Pipiwasser“ in der Bilge ausbreitet und üble Gerüche verbreitet!
Auswahl der Ventile
Jedoch haben wir uns bei den „neuen“ für Ventile aus hochschlagfestem Polymer-Kunststoff der Firma Trudesign entschieden. Eins vorweg: Ja wir kennen die zahlreichen Beiträge und durchaus kritischen Stimmen zu diesem Produkt. Aber es gibt ebenso viele positive Stimmen und gute Erfahrungen mit diesem. Letztendlich finden wir, dass man einem hochfesten Kunststoff mehr vertrauen kann, als einem alten und schon teilweise entzinkten Messingventil. Insbesondere bei einem Boot aus GFK;-)
Dabei sind einige Besonderheiten bei der Auswahl und Einbau zu beachten. Diese Art von Ventil „bauen“ alle etwas größer. d.h. gegenüber einem Messing- oder Edelstahlventil benötigt man mehr Platz. In unserem Fall ist dies besonders unter der Küche etwas knifflig. Dabei machen der schräge Rumpfboden und die festen Schubladkästen schon das Ausmessen zum Geduldsspiel. Denn der Durchlass selbst, ist nur zu „erfühlen“. Des Weiteren ist natürlich der Preis zu nennen. Das bisschen „Plastik“ ist nicht gerade günstig und etwa doppelt so teuer wie Messing. Doch hier lohnt es zu vergleichen, denn die Preisunterschiede sind beachtlich! Wir haben ein günstiges Angebot von Herrn Brouer (https://www.fockschot-shop.de/) bekommen und sind mit der Beratung sehr zufrieden. Insbesondere das Küchenventil mit T-Handle ist schwer zu bekommen und nicht bei jedem Händler verfügbar. Denn die Truedesign Produkte kommen aus Neuseeland und dürfen um die halbe Welt reisen! Folglich kann es in Zeiten der Pandemie mit der Lieferung auch etwas etwas länger dauern.
Lenzrohre – Tag 2
Nach dem Ausbau der Regalkonstruktion aus Holz in der Backskiste, welche sich als nicht weiter benutzbar zeigt, kann man gut die undichte Stelle am Lenzrohr erkennen. Dank der Hilfe von Steven lösen wir mit vereinten Kräften die Verschraubungen. Schließlich demontieren wir beide Lenzrohre. Backbords ist leider auch etwas Feuchtigkeit hinter
der Mutter. Die „Reste“ der Backkistenkonstruktion eignen sich allerdings nur noch als Schablone für den Bau einer neuen. So werden die Teile sogfältig beschriftet und verpackt für den Abtransport nach Hause.
Danach werden die Bohrungen der Borddurchlässe gesäubert und mit 120er Schleifpapier geschliffen. Dies sorgt für einen besseren halt des Primers, welchen wir später aufbringen.
Vorbereitung der Montage der Seeventile – Tag 3
Danach erfolgt der Trockeneinbau. d.h. wir montieren alle Teile ohne Kleber und markieren die genaue Einbauposition. Dies ist mit der wichtigste Schritt der ganzen Montage. Denn insbesondere in der sehr beengten Lage, dürfen sich die Griffe beim Öffnen und Schließen nicht behindern! Das ganze ist ein kleines Geduldsspiel. Tanja markiert die Position des Durchlasses von außen und Wolfgang versucht, die Position von innen anzuzeichnen.
Dabei bemerken wir, dass der Bordurchlass für den Toilettenabfluss nicht passt. Das Loch ist 1 1/4″ und unser neuer Durchlass 1 1/2″. So müssen wir das alte Loch, welches übrigens schön schief gebohrt wurde, um etwa 6 mm vergrößern und begradigen. Diese kleinen „Extras“ strapazieren unseren Zeitplan ein wenig!
Am Ende unseres zweiten Arbeitstags behandeln wir noch alle Löcher mit Epoxy-Primer.
Montage der Seeventile – Tag 4
Die Endmontage ist bei guter Vorbereitung kein Problem. Zur Vorbereitung gehört:
Trockeneinbau aller Teile
Position Durchlass und Ventil innen und aßen markiert
Flächen angeschliffen und entfettet.
Tücher zum reinigen liegen bereit
Der Bordduchlass wird mit Marinedichtstoff (wir verwenden den empfohlenen Dichtstoff 3M™ Marine Adhesive Sealant 5200 Fast Cure) mit einer dicken Wurst rund um den äußeren Teil bestrichen.
Des Weiteren kommt noch ein „Klecks“ Dichtmittel unter die Lastaufnahme (Load Bearing). Dies soll nicht der Dichtigkeit dienen, sondern lediglich ein mögliches Klappern am Rumpf verhindern.
Die Seeventile für das Bad sitzen bei der Maxi84 steuerbords unter der Vorschiffskoje. Die Bedienung der Ventile, insbesondere für den Toilettenabfluss, ist daher umgelegt.
Für die Trudesign Ventile mussten wir hierzu eine gesonderte Konstruktion bauen, um das Ventil weiterhin „aus der Ferne“ bedienen zu können. Wer dies nachbauen möchte, darf sich gerne an uns wenden.
Besonders eng wurde es unter der Küchenzeile. Das Ventil muss leider ohne Lastkragen montiert werden. Nur in dieser Position lässt sich das Ventil ohne „Behinderungen“ öffnen.
Ach ja, die Mastlänge!
-12,70 Meter von der Wasserlinie bis zur Antennenspitze-
Unsere ToDo´s haben in geplanten Zeitraum abschließen können und wir haben sogar noch etwas Zeit für die gastronomischen Angebote Woudsends – proost
Die Refit-Serie 2020 ist aber noch lange nicht zu Ende. Es bleibt spannend;-)
Unser großer Sommerurlaub gestaltet sich dieses Jahr etwas anders. Noch im Januar hat Wolfgang Seekarten, Hafenbeschreibungen und den Reeds studiert – wir wollten die Ostküste Englands bereisen. Doch aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch Covid-19 wurde daraus nichts. Bei unseren ersten Törns in 2020, zeigte sich auch, dass die Decision nicht ganz „dicht“ ist. Kurzum wir müssen uns um einige wichtige Dinge kümmern, um für die nächste große Saison gerüstet zu sein!
Doch wir wollen auch nicht den Urlaub in der Werft verbringen. Daher geht es die ersten 10 Tag noch einmal auf See und die restliche Zeit verbringen wir mit arbeiten am Boot.
Die Anreise
Wir starten die Reise mit unserem Womo – es geht nach Cuijk in den Niederlanden. Denn nicht nur unser Boot hat ein kleines Refit notwendig, auch unser Womo leidet an kleinen Verschleißanzeichen. Wir haben dort einen Termin zum Tausch des Gurtbandes. Am nächesten Morgen um 08:00 Uhr stehen wir pünktlich vor der Tür und schon um 08:29 Uhr tuckert unser Womo wieder aus der Werkstatt. Das nenne ich wirklich flott und mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden! Es ist gut, dass wir zügig fertig werden,
denn der heutige Tag ist gut gefüllt. Wir fahren weiter nach Enkhuizen, um unseren Mietwagen zu holen. – Auf dem Parkplatz am Krabbersgat packen wir unser Urlaubsgepäck in den kleinen UP und bringen es zur Decision. Die Anfahrt zum Compagnieshaven ist mit dem Womo kein Spaß!
Mit Womo und Mietwagen geht es nun nach Woudsend. Nach einem kurzen „Schnack“ mit Steven dem Werftchef lassen wir es dort stehen und bringen den Mietwagen zurück. Zuvor decken wir uns noch mit Wasser, Bier und „schweren“ Lebensmitteln ein, denn ohne Auto ist dies doch meist eine große Schlepperei!
Puhh was ein Tag!
Ab nach Ijmuiden
Einfach schönes Segeln
Wir starten unseren ersten echten Urlaubstag gemütlich und mit einem ausgiebigen Frühstück. Für die erste Etappe (Ziel Ijmuiden) haben wir zwei Tage eingeplant, also haben wir keine Eile. Natürlich kommt etwas Wehmut beim „letzten“ Ableger aus J2 auf. Tot ziens Enkhuizen!
Am späten Nachmittag landen wir in Uitdam. Der Hafen trägt den großen Namen „Poort van Amsterdam“. Wir finden allerdings nicht ganz zu Recht. Die besten Tage sind wohl schon lange vorbei. Wir machen direkt Steuerbord am langen Gästesteiger fest und können beim darauf folgenden obligatorischen „Anleger“, zwei Ratten beobachten. Uns hält hier nicht viel und wir starten früh morgens Richtung Ijmuiden. Die Fahrt ist, wie fast immer, unspektakulär. Naja es liegt auch sicher etwas daran, dass wir diese Strecke schon oft „motort“ sind.
Dem aufmerksamen Decision Leser fällt es sicher auf – wir haben ein Solarpanel. Seit dem Einbau im Frühjahr gibt es noch keinen Beitrag und daher eine kleine Ergänzung hierzu: Wir haben ein Panal von Wattstunde (130 W) und einen MPPT Solarregler (75/10) von Victron verbaut. Mit dem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden, obwohl unserer Verbraucherbatterien, welche im Winter Schaden (Tiefentladung) genommen haben, nicht mehr ganz in Ordnung sind. Der Bedarf an Landstrom ist sehr gering geworden, denn durch den Mix aus Solar und Maschine reicht die gespeicherte Energie für Kühlschrank und die restlichen Verbraucher aus.
Über die Nordsee
Der Wecker klingelt um 04:30 Uhr und Wolfgang ist sofort wach. Heute geht es auf die Nordsee und wir erwarten einen mäßigen Wind aus NW und später W. Beste Bedingungen! Jedoch gönnen wir uns zuvor ein sehr kleines Frühstück und eine Tasse Tee. In der Dämmerung fahren wir aus der Marina und setzen sogleich das Großsegel. So erspart man sich die „Schwabbelwelle“ vor der Hafenmündung. Den Vorhafen von Ijmuiden kann man als sehr großzügig bezeichnen.
Die Fahrt verläuft flott und ab etwa 09:00 Uhr schiebt uns der Strom noch zusätzlich nach Süden. Laut GPS Information kommen wir teilweise auf 7 kn über Grund! Nördlich von Rotterdam ist eine Reede in der Karte eingezeichnet und aufgrund der aktuellen Pandemie, ist diese voll belegt und reicht schon lange nicht mehr aus. Nach den AIS-Informationen liegen die Schiffe teilweise seit März 2020 hier. Wir suchen uns einen passenden Weg durch diesen Parkplatz.
Auch die Passage von Rotterdam ist dank des AIS keine große Herausforderung mehr. Die Entfernung und Geschwindigkeit der ein-und ausfahrenden Schiffe lässt sich viel besser abschätzen. (Wir mussten nur einen kleinen Ausweicher“ fahren;-)
Teilweise unter Schmetterling könnten wir das Slijgat, das letzte Stück vor dem Haringvliet, bis zur Goereeseluis fahren. Die Tide kenterte erst eine halbe Stunde vor Ankunft – optimales Timing. Nach einigen „Warterunden“ vor der Schleuse dürfen wir einfahren und glücklicherweise macht der Schleusenwärter auch die zugehörige Brücke gleich auf. Bei unserer letzen Durchfahrt war dies nicht so einfach möglich. Unter Motor und Segel geht es weiter nach Hellevoetsluis. Wir erreichen pünktlich um 19 Uhr die Brücke, welche auch sogleich geöffnet wird!
Welchen Müll die Tiere aus dem Hafen „fischen“ ist schon erschrecken. Selbst ein Stromkabel muss als Nestbaumaterial herhalten!
Nach dem langen Seetag legen wir eine kleine Pause ein. Am nächsten Tag erkunden wir den Ort, jedoch darf zuvor ein gemütliches Frühstück, bei diesem herrlichem Wetter, nicht fehlen. Danach erledigen wir noch ein paar Einkäufe und relaxen an Bord.
Auf geht es nach Oud -Beierland! Der gemütliche und schöne Ort liegt direkt an der Spui, welche kurz darauf in die Oude-Mass fließt. Die Fahrt dorthin ist kurzweilig und nach knapp 3 Stunden stehen wir vor der Sperrtor. Es gibt, mal wieder, unterschiedliche Aussagen bezüglich der Wassertiefe.
Rotterdam und Umgebung
Aber letztendlich haben wir ausreichend Wasser unterm Kiel. Der hintere Bereich des Hafens ist recht eng und zugeparkt und so ergattern wir eine kleine Lücke am langen Steg, welcher normalerweise für große Boote reserviert ist. Die Besitzer des „großen Motorboots“, sind freundliche Niederländer und haben nicht vor abzureisen. Dauerurlauber.
Ein wunderschöner Abend an der Spui
Neben Oud-Beijerland steht auch eine Besuch von Rotterdam auf unsere Liste. Wir haben mehrere Optionen der Anreise gegeneinander abgewogen:
Option A: Mit der Decision in die City-Marina -> Lange Wartezeiten von der Errasmusbrug
Option B: Mit dem E-Bike -> Radladen ist unfähig ein Rad zu reservieren
Option C: Wasserbus -> fährt nicht wegen Covid-19
Option D: Bus und Bahn -> langweilig
Naja am Ende wird es Option D und wir steigen, „bewaffnet“ mit „mondkapje“ und OV-Chipcard, in dem Bus nach Rotterdam. Einmal umsteigen in die Metro und wir sind direkt an der Station Beurs am Maritimen Museum.
Wir sind mit gemischten Gefühlen nach Rotterdam gereist. Es gibt zahlreiche Vorurteile und ja einige haben sich bestätigt. Es ist laut, voll und zum Teil schmutzig! Doch uns hat auch einiges gefallen. Beispielsweise der Besuch des Delfshaven, ein echtes Highlight. Doch letztendlich sind beide keine Stadtmenschen und meist froh wieder bald zurück aufs Land – ähh Wasser – zu dürfen.
Rotterdam alter Hafen
Bild 1 von 9
Dirket am Museumshafen in Rotterdam
Durch den Rotterdamer Hafen
Am Vorabend der Rückreise nach Ijmuiden sind wir beide – Tanja insbesondere – nervös. Es geht um die letzten Vorbereitungen zur Durchfahrt von Rotterdam bis zur Mündung der Maas in die Nordsee.
Dabei sind die verbindlichen Blockkanäle zwingend einzuhalten und auch die Sportschifffahrt muss sich entsprechend, vor der Einfahrt in die jeweilige Zone/Block, anmelden. Des Weiteren sind noch zwei Brücken zu passieren und insbesondere die zweite Brücke (Botlekbrug), über welche die A15 verläuft, könnte bezüglich der Höhe etwas kritisch sein. Kritisch, da wir nicht unsere exakte Masthöhe wissen und die Brückenwärter ungern „umsonst“ öffnen.
Doch im Grunde verläuft alles perfekt. Die Brückenwärter und auch der „Port of Rotterdam“ verstehen Tanja´s Niederländisch. So funktioniert die Kommunikation und Tanja wird von Block zu Block immer entspannter. -Super gemacht!
Nachdem wir von der Oude-Maas auf den Nieuwe Waterweg abbiegen, entspannt sich die Lage. Der Nieuwe Waterweg ist breit und tief und für Sportboote ist am Tonnenstrich noch genügend Platz. Kurz vor der Mündung passieren wir noch das riesige Sperrwerk der Maas!
Zurück auf der Nordsee geht es bei guten Westwind die letzten 30 Meilen zurück nach Ijmuiden. – schönstes Nordsee Segeln:-)
Zurück im Süßwasser
Wir sind froh, nicht noch in Scheveningen einen Stop eingelegt zu haben, denn das Wetter hat sich über Nacht verschlechtert. Die Saling der Decision klappert im Hafen und beim Frühstück unter Deck prasselt der Regen. Kurz darauf schieben wir uns durch das „Geschwabbel“ bis zur Schleuse und passieren diese ohne große Wartezeit. Die darauf folgende Kanalfahrt ist, wie immer, unspektakulär. Grau in grau brummen wir unter Maschine, anfangs noch mit Unterstützung der Genua, Richtung Markermeer. Wo wollen wir eigentlich heute hin? „fragen wir uns“. Muiden ist doch ganz schön oder Durgerdam? Wo steckt eigentlich Lars & Familie mit dem Fischbrötchen? Kurzum kontaktieren wir Lars und erfahren, dass Fischbrötchen in Monnikendam liegt. So segeln wir, bei inzwischen deutlich besserem Wetter, nach Monnikendam. Dort empfängt uns Lars bereits mit seiner Tochter im Dingi und begleitet uns zu unserem Liegeplatz. Welch ein Service:-)
Wir verbringen alle zusammen einen lustigen Abend, bei Wein und Pasta auf dem Fischbrötchen.
Immer wieder schön – Monnikendam
Der erste Teil unseres Urlaubs ist nun fast zu Ende und so machen wir uns auf den Weg Richtung Friesland. Der direkte Weg nach Stavoren oder Lemmer würde uns über Lelystad führen. Doch dazu haben wir keine Lust und wir möchten Enkhuizen noch mal grüßen.
Blick auf Enkhuizen – Ausfahrt Naviduct Krabbersgat
Durch Friesland
In Stavoren angekommen, legen wir uns wie gewohnt, in den Stadthafen. Es ist wie so oft recht voll, doch wir bekommen noch eine sehr großzügige Box gegenüber der Insel. Nach dem Abendessen besuchen wir das Max – auf ein Bier. Beim bezahlen stellen wir fest, dass die Besitzer das Max schließen möchten, da sie aus Altersgründen aufhören möchten und es keinen Nachfolger gibt. Sehr schade.
Woudsend ist unser nächstes Ziel! Man merkt sofort die Sommerferien – auf dem Wasser ist es knall voll – trotz oder wegen Corona.
Am späten Nachmittag erreichen wir Woudsend und wollen sogleich die Segel bergen. Doch leider überkommt uns erst mal ein Schauer und die Segel müssen noch etwas warten. Wir können unsere Genua leider nur genau im Wind bergen. Andernfalls verhakt sich das Segel in der Kederleiste und geht weder auf noch ab! Dazu mehr im zweiten Teil.
Morgen kommt die Decision aus dem Wasser und die „Arbeiten“ können beginnen. Seid gespannt auf Deel 2/2.
Wir sind noch etwas in Verzug – Daher kommt erst jetzt ein kleiner Beitrag zu Verstärkung und Erneuerung unserer Vorschiffslukeluke.
Maxi84-Eigner kennen die besondere Konstruktion der Luke. Zum einen keine Standardform und zum anderen komplett aus Glasfaserlaminat gefertigt. Dies hatte sicher den Vorteil einer günstigen Fertigung, doch leider gibt es kein Tageslicht. Über die Jahre wurde unsere Luke etwas spröde und die inzwischen Rauhe Oberfläche hat sich mit Schmutz und Sporen zugesetzt. Auch die Stabilität ließ zu wünschen übrig. Was tun? Überarbeiten lassen? Einbau einer Glasplatte? Oder sich selbst daran versuchen?
Wir entscheide uns aus zwei Gründen für letzteres. Zum einen möchten wir die Optik der Maxi möglichst original belassen und zum anderen ist die Reparatur etwas günstiger.
Vorbereitungen
Los geht es mit dem Ausbau der Luke und dem Entfernen aller Beschläge und Dichtungen. Auf dem Bild ist gut die rauhe und spröde Oberfläche zu erkennen. Mit dem Extenderschleifer und 40er Papier werden Vorder- und Rückseite geschliffen. Wir mussten einiges an Material wegnehmen und trotzdem sind einige Schmutzteile tief im Laminat erhalten geblieben.
Bei einem Malergeschäft in der Nachbarschaft lassen wir den Farbton bestimmen um 2k Bootslack anhand der NCS-Farbnummer (S1505-Y20R) zu bestellen.
Laminieren
Wir bestellen auch noch Harz, Biaxialgewebe 300g, Glasfilamentgewebe 80g und Abreißgewebe. Insgesamt laminieren wir 2 Schichten Biaxialgewebe und eine Schicht Glasfilamentgewebe auf die Oberseite. Auf der Lukenoberseite beschränken wir uns auf den „dunklen“ Bereich“. Die Rückseite wird voll flächig laminiert. ( 3xBiaxal und 1x Glasfilament). Auf der „dunklen“ Fläche belassen wir die griffige Struktur des Abreißgewebes. Die „hellen“ Ränder auf der Rückseite müssen wir leider spachteln und, was der Bootsbesitzer am liebsten macht, schleifen.
Finish
Nach Pflicht kommt die Kür! Nachdem alles fein schliffen ist und die Ränder sauber abgeklebt sind, wird lackiert. Wir lackieren den Lack mit einer feinporigen Schaumrolle. Zum „Verschlichten“ nehmen wir einen Schaumpinsel. Nach drei Schichten mit jeweiligem Zwischenschliff sind wir durch. Sehr empfehlenswert ist ein Staubbindetuch. Andernfalls hat man kaum eine Chance alle feinen Staubpartikel zu entfernen.
Zu guter Letzt haben wir die gereinigten Beschläge und ein neues Dichtband montiert. Zum eindichten der Beschläge haben wir Butylrundschnur auch Matschband genannt verwendet. Es gibt zahlreiche Vorteile Gegenüber Sika & co. Dies ist in dem sehr empfehlenswerten Video von Martietim sehr gut erklärt. (https://youtu.be/eIvTOyRmXyU)
Fazit: Der Aufwand für die Restaurierung der Lucke war deutlich höher als ursprünglich geschätzt. Doch das Ergebnis ist es wert. Die Lucke ist wieder vollkommen stabil und wird uns sicher noch viele Jahre begleiten dürfen!
Wir haben schon einige Anfragen bezüglich unserer Relingssitze erhalten. -Wo kann man die kaufen? Wie sind die Sitze befestigt? Gibt es weitere Bilder (von unten und von der Seite )-
Daher möchten wir hier nur einige Bilder und Hinweise unserer Sitze veröffentlichen und zum Nachbau ermutigen. Auch wir sind lediglich „Nachahmer“, denn wir haben die Idee von unserem Vorbesitzer übernommen. Die Sitze waren in einem sehr schlechten Zusand und taugten daher nur noch als Schablone. Nun haben wir den Nachbau schon fünf Jahre in Gebrauch und finden sie immer noch Klasse!
Hinweis: Sehr frühe Baunummern haben wohl einen etwas anderen Heckkorb ohne Längsstrebe!
Zum Aufbau: Wir verwendeten einfache Multiplexplatten welche mit 3 Schichten 1k Bootslack von Epifanes lackiert wurden. Zur Befestigung an der Reling verwendeten wir Nuova Rade Federklemme für Bootshaken. Bei der Auswahl sollte man einen Halter mit außen liegenden Schrauben wählen um Kratzer an der Reling zu vermeiden. Um eine möglichst gerade Sitzfläche zu bekommen, ist die äußere Seite des Sitzes etwas aufzudoppeln. (siehe Bilder) Die Klemme für die Längsstütze haben wir zusätzlich mit einem Klettband gesichert.
Wir waren mit unserem Spinnaker, welcher ein günstiges Ebay Schnäppchen war, nicht so ganz zufrieden. Das Handling mit dem Spibaum und Setzten und Bergen machten uns als zweier Crew keine große Freude. Des Weiteren erforderte unsere alter Spi doch sehr viel Aufmerksamkeit beim Steuern. Es musste als ein neues Downwindsegel her. Ein Gennaker wäre toll – und so schmiedete Wolfgang im Winter Pläne, wie wir einen Gennaker vernünftig an die Maxi 84 bekommen. Jedoch stellte sich bald heraus, dass dies kein einfaches Unterfangen werden würde. Ohne einen Gennakerbaum wird die Befestigung des Genni schwierig werden und ein Baum würde irgendwie immer den Ankerkastendeckel behindern.
Was sind die Alternativen? Ein Segel mit Flügel vielleicht? Der „Gennakerplan“ wurde verworfen und wir sondierten die Angebote von Oxley und ISTEC, den beiden Kontrahenten im Bereich von Downwindsegeln mit Flügel . Am Ende war es ein Kopf an Kopf Rennen der beiden Wettbewerber. Nach einigen Telefonaten tendierte das Bauchgefühl zum Produkt von ISTEC. Herr Bergen von ISTEC konnte das Angebot noch etwas zu unseren Gunsten verbessern und so wurde es ein Parasail mit 51 qm!
Im Februar bekamen wir dann ein wunderschönes Paket von der Firma ISTEC. Dies wurde sogleich im Wohnzimmer ausgepackt
Die Leinenführung musste noch etwas modifiziert werden, um das von ISTEC beschriebende 4 Leinensystem fahren zu können. Die „Halsleine“ fahren wir über zwei separate Blöcke am Vorstagsbeschlag. Dieser bietet auch bei etwas mehr Wind und Druck genügend Festigkeit. Den Ankerbeschlag halten wir für Zugkräfte nach oben für nicht geeignet.
Dazu wurden noch Schoten gespleißt und Klemmen für die Barbaholer „entwickelt“. Wir wollten keine weiteren Löcher in das Deck bohren und so wurden die Spinlock PXR Powerklemmen auf lackierten Siebdruckplatten angebracht . Mit einer Edelstahlrohrschelle an der Reling befestigt.
Fazit
nach der dritten Nutzung: Am Anfang ist der „Aufbau“ der Schoten etwas verwirrend und zeitraubend. Doch schon beim zweiten und dritten Mal ging es deutlich besser. Die Leinenführung der Halsleine fahren wir über kreuz. So haben wir bei halbem Wind jeweils eine STB- und BB- Winsch belegt. Das Setzen und Bergen selbst mit dem Bergeschlauch ist der Hammer. Super easy und stressfrei. -Und das SEGELN? Die ersten beiden Male hatten wir wenig Wind (1-4 kn). Der Parasail fiel häufiger mal zusammen, doch beim nächsten Lüftchen stand er wieder wie eine eins! Bei etwas mehr Wind (ca. 8 Knoten) sind wir zwischen 5-6 kn durch Wasser gefahren. 🙂