Servicepack 2017

Der lange Winter ist nun endlich vorbei und wir konnten die Decision pünktlich an Ostern zu Wassser lassen. Gründonnerstag war es noch ungewiss, ob wir unseren „Servicepack“ pünktlich zum Saisonstart fertig bekommen. Schon im Herbst wurde uns klar, dass wir einige Bugs zu beheben haben. Das eine oder andere Feature stand auch schon fest. Doch im Laufe der Wintermonate wurden die Bugs nicht weniger und der Wunsch nach weiteren Features größer. Hier findet Ihr nun unser „kleines“ Changelog:

Kielnaht (Bug): Schon im Herbst wurde uns klar, dass wir hier etwas optimieren müssen. Nach dem Kranen zeigte sich das Unterwasserschiff in einem tadellosen Zustand. Lediglich die Kielnaht zeigte Rost und Diesel. (Der Diesel stammt von unserem zweiten Bug.) Das Team vom Reekers Watersport hat die Kielnaht geöffnet, entfettet, geprimert und eine neue flexible Kielnaht erstellt.

 


Ausbau des VDO Tankgebers
Dieseltank neu abgedchtet

 

 

Dieseltank (Bug): Leider mussten wir auch im Spätsommer schon feststellen, dass unser Tank nicht dicht ist und wir gehörige Mengen an Diesel verlieren. Dieser verteilte sich über unbekannte „Gänge“ in der Bilge. Das konnte so nicht bleiben. Als Ursache stellte sich eine defekte Dichtung des Tankgebers heraus. Wir orderten eine neue Dichtung von VDO im Oldtimerzubehör und machten uns ans Werk. Trotz all der Sauerei war dies nur ein Teilerfolg. Bei unserem Besuch im Januar (nachsehen ob alles in Ordnung ist) mussten wir feststellen, dass weiterer Diesel ausgelaufen war. Daraufhin haben wir den gesamten Deckel mit einer Spezialdichtung (Kautschuk) neu eingedichtet. Den restlichen Diesel konnten wir mit Hilfe von Küchenrolle und diversen Hilfsmitteln entfernen. Nun ist der Tank wieder dicht und der doch sehr aufdringliche Geruch von Diesel verschwindet langsam aus der Kabine.


Winterplane im Januar. Hier war noch alles gut!

Winterplane (Bug): Kurz und schmerzlos. Auch die „neue“ Plane hat es nur einen Winter durchgehalten. Im Frühjahr zeigt Sie einen großen Riss der Länge nach! Ersatz gibt es noch keinen.

 

 


Kompass (Bug): 38 Jahre hatte der „alte“ auf den Buckel. Er litt an Wassermangel und Sprödheit. Der neue glänzt nun wieder. Durch die neue LED-Beleuchtung sollte er auch nachts gut lesbar sein.

 


Die Pinne (Feature): Die Idee einer neuen schönen Pinne entstand im Herbst 2016. Unsere alte Pinne war schon etwas in die Tage gekommen. 

Rohling

Noch dazu hat der selbstgebaute Pinnenausleger auch seinen Geist aufgegeben. Wir liebäugeln schon länger mit einem Spinlock-Pinnenausleger. Im November bauten wir dann unsere Schablone für die perfekte Pinne! Im Februar gab es dann  die Rohform. Hier mussten noch einige Anpassungen und Modifikationen gemacht werden bis die endgültige Form entstand. Pünklich zum Saisonstart im März konnten wir das „Teil“ montieren.

frisch montiert
mit Spinlockaufnahme

 

 

 

 

 

 

 


Bugtritt(Feature): Quasi als Abfallprodukt der Pinne haben wir auch den Bugtritt erneuert.

edler Einstieg

Das neue Rigg zum Saisonstart

Rigg (Security): Das Alter unseres Riggs war beim Kauf der Maxi nicht bekannt. Der Vorbesitzer hatte es definitiv nicht erneuert. Wir hatten beim Kauf des Bootes einen Check durch einen Rigger durchführen lassen, bei dem keine größeren Schäden festgestellt werden konnten. Nichtsdestotrotz gab es keine genaueren Hinweise auf das tatsächliche Alter. Der Zufall ergab es, dass wir im Januar auf Jan Hofstede trafen. Er schaute sich unser altes Rigg sehr gründlich an und wir besprachen alle notwendigen Details und Änderungen zur alten Konfiguration. Besonders der alter Achterstagspanner war zu optimieren. Zwei Wochen später vergaben wir den Auftrag. Gründonnerstag konnte das Rigg noch in Zusammenarbeit mit Steven von Reekers Watersport gestellt werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

 


Sprayhood (Feature): Ein weiterer Zufall brachte uns zu einer neuen Sprayhood. Unsere „alte“ wurde schon oft nachgenäht und die Scheiben sind blind. Daher haben wir uns im vergangen Jahr unverbindlich über eine neue Sprayhood informiert. Was wir nicht wussten war, dass die Orginal-Sprayhood der Maxi84 noch zu kaufen ist. Doch Google brachte uns zu vegamarin. Die „Schweden“ vertreiben Ersatzteile für Vega und Maxi. Mit 10% Winterrabat haben wir zugeschlagen.

Ende Februar bekamen wir Post aus Schwenden!

fertig montiert

da „dreht“ sich wieder was:-)
voll im Glanz

 

 

 

 

 

Weitere kleine Verbesserungen: So haben wir im Winter unsere Genua professionell waschen, desinfizieren und stärken lassen. Der noch leicht chemische Geruch wird hoffentlich die Ijsselmeer-Fliege dieses Jahr etwas fern halten.

Der Geber der Logge wurde erneuert. Im vergangen Jahr hatten wir so manchen spontanen Ausfall.

Des Weiteren haben wir das Deck vom Winterschmutz befreit. Der Rumpf wurde gereinigt, leicht poliert und mit schützendem Wachs versehen.

Der Motor bekam vor dem Winter frisches Öl, Frostschutz und eine professionelle Wartung. Die Opferanode mussten wir dieses Jahr nicht tauschen. Der installierte „Zinksaver“ scheint zu funktionieren.

Somit können wir gut gerüstet in die Saison 2017 starten! Doch die ToDo-Liste für den nächsten „Patch“ kommt bestimmt!

Nachtrag: Winterkur

Im Oktober 2015 haben wir unsere Decision aus dem Wasser geholt. Das Unterwasserschiff zeigte sich nach der Reinigung nicht von der besten Seite. Wir hatten schon im Frühjahr die vielen, zum Teil losen, Anstriche bemerkt. Viele Jahr Anitfouling-Streichen hinterlassen eben Spuren und die einzelnen Schichten lösen sich nach und nach. Wir beschlossen, das Unterwasserschiff komplett neu aufzubauen. Die Arbeiten sollten professionell durchgeführt werden und so beauftragten wir Reekers Watersport damit.

Frühjahr 2016: Wir war wohl der Winter? Wie schaut unser Unterwasserschiff nun aus? Und was steht noch alles an Arbeiten an?

Unsere neue Winterplane ist wohl nicht "Winterfest"
Unsere neue Winterplane ist wohl nicht „Winterfest“

Gleich zu Anfang sehen wir die Hiobsbotschaft. Unsere Winterplane und das Decksgestell haben Schaden genommen. Die Plane hat es „hinter sich“ und das Decksgestell ist „lose“. Aber zum Glück keine Schäden am Boot!

Da glänzt noch alles!
Da glänzt noch alles!

Das Unterwasserschiff wurde neu aufgebaut, Seeventile erneuert und die Maschine gewartet.

glatt wie ein babypopo
glatt wie ein babypopo

 

 

Der erste und einfach Teil ist damit erledigt. Wir wollen aber die Saison bald beginnen und so müssen wir unseren Teil auch dazu beitragen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen...
Das Ergebnis kann sich sehen lassen…
Der Dreck muss weg
Der Dreck muss weg

 

Auch die Winschen brauchen mal etwas Pflege. Das Zerlegen geht einfacher als gedacht. Mit Spezialreiniger werden die Verkrustungen entfernt und danach mit Öl und Fett vom Hersteller geschmiert. Nach dieser Kur arbeiten die „alten“ wieder wie „neu“. Das „Klicken“ ist wie Musik in den Ohren.

schicke "LED"
schicke „LED“

Nun muss die neue Seglerlaterne noch montiert werden. Zuerst erneuern wir das alte Mastkabel.

Radarreflektor
Radarreflektor

Dazu vernähen wir es mit dem alten Kabel. Nach der Demontage des Mastkopfs (können wir einfach das neue Kabel nachziehen.Die neue LED Lampe wird mit Spezialverbinder (Schrumpfschlauch mit Lötzinn) verbunden. Aus Aluminumblech wird ein neuer Haltebügel gefertigt. Die neue „dicke Röhre“ kommt ans Achterstag!

Die Wartel: Wir sind sehr froh über den guten Verlauf unserer Arbeiten. Wir sind gut voran gekommen und das Wetter hat uns auch nicht im Stich gelassen. Zumindest passt unser „Timing“ zu den Arbeiten. Beim Anschlagen der Genua haben wir weniger  Glück. Die Genua können wir nur ca. 3-4 Meter nach oben ziehen und dann geht nichts mehr. FEST!(Schon im vergangen Jahr hatten wir Probleme, die Genua zu bergen;  zwei Stunden Kampf bis sie unten war.)

Nach einigen Versuchen ist klar: Der Topwirbel ist defekt. Leicht niedergeschlagen werden alle Segel wieder abgeschlagen. Die Überfahrt in unseren Sommerhafen ist damit geplatzt.

WartelNach einigen Gesprächen und Telefonaten mit Steven von Reekers gibt es noch Ersatz für unsere Anlage. Zwei Wochen später geht es mit neuer „Wartel“ nach Enkhuizen!

Inzwischen wurde unsere Genua auch schon gekürzt. Sie war die Ursache für den Defekt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dreck und Speck

Ostern 2015. Das Wetter ist auf unserer Seite. Wir fahren nach Woudsend….Im Gepäck, zahllose Reinigungs-, Polier- und Reinemachmittelchen, Antifouling und Pockenfett, Putzlappen, alte Handtücher, Handschuhe, Pinsel und Farbrollen, Werkzeugkasten und Arbeitsklamotten…..

Los geht es, unsere DECISION wird gereinigt, von innen, von außen, alle Leinen, das Deck, das Gräting, die Backskiste, in der sich über Jahre ein kleines Biotop gebildet hat. Unendlich viele Eimer mit warmem Wasser holen wir 200 Meter entfernt und schleifen sie auf das Boot. Der Leiter, mit der wir das Boot an Land besteigen, fehlen Sprossen…Das Putzen entpuppt sich so schnell zum Fitnesstraining. Braun-grünes Wasser fließt aus allen Bootsauslässen, unsere Hände gleichen den Händen einer Wasserleiche nach Stunden des Schrubbens. Wir werden angesprochen, ob wir das Boot neu gekauft hätten, denn mit so viel Liebe und Elan wäre man für gewöhnlich nur im ersten Jahr bei der Sache.

Und siehe da, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Schön sieht sie aus.

Vorher Nachher 1 Vorher Nachher 2

Wir schleifen die alte Schicht Antifouling ab und beginnen mit dem Aufbringen der neuen Schicht….Das Glück mit dem Wetter verlässt uns, es windet stark und gegen Ende beginnt es auch noch zu regnen. Wir schaffen es gerade noch so, fertig zu werden, bevor der Regen zu stark wird, zum Weitermachen. Nur einige wenige Stellen, die Stellen, an denen das Regenwasser von Deck am Rumpf entlang abläuft, bekommen wir nicht sauber hin. Durch den Regen haftet das Antifouling hier nicht mehr. Egal….Ein Blick in den Spiegel verrät, auch unsere Gesichter, Hände und Klamotten ziert nun eine Schicht Antifouling. Hier müssen wir im nächsten Jahr sehr viel vorsichtiger und schlichtweg besser werden.

Am darauffolgenden Tag beginnt Wolfgang mit den Polierarbeiten, während Tanja sich noch mit dem Innenraum, den Fendern und sonstigen Dingen beschäftigt. Wolfgang poliert, poliert, poliert….und kommt sich dabei vor wie Daniel Sun im Film Karate Kid „Auftragen – Polieren, Auftragen – Polieren“. Einen ganzen Tag lang….abends sind Wolfgangs Arme schwer, die Schultern brennen. Aber die Mühen haben sich gelohnt, DECISION erstrahlt.

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Der erste Törn!

Die Überfahrt von Woudsend nach Enkhuizen,

nach unserer „Dreck-und-Speck-Aktion“ wurde unsere DECISION vom uneingeschränkt empfehlenswerten „Reekers-Team“ in Woudsend in unserer Abwesenheit zu Wasser gelassen.

Als wir mitten in der Nacht in Woudsend eintreffen, sind wir echt wahnsinnig gespannt, ob sie denn auch schwimmt 😆  Natürlich tut sie das. Wir verbringen unsere erste Nacht an Bord. Wat spannend!, wie die Niederländer sagen würden. Es ist die gefühlt kälteste Nacht unseres Lebens (elektrischen Heizlüfter können wir nicht verwenden, weil kein Stromanschluss mitten in der Nacht; die Webasto einzuschalten, trauen wir uns noch nicht, weil wir nicht wissen, wie es um den Dieselvorrat steht.)

Am darauffolgenden Morgen das erste Frühstück an Bord. Danach folgen so essenzielle Dinge wie Segel anschlagen, einige vergebliche Versuche, die Sprayhood anzubringen, das Füllen der Schränke mit Pütt und Pann, Wasser und Diesel bunkern. Tanja fährt derweil das Auto nach Enkhuizen und dann mit Fähre, Bahn und Bus zurück nach Woudsend.  Am späten Nachmittag der Legendäre Augenblick der Schiffstaufe.

Am nächsten Morgen ist es soweit, unsere Jungfernfahrt. Der Motor läuft, im Morgengrauen motoren wir durch die flachen, kurvigen und absolut idyllischen Kanälchen. Was für ein Gefühl!

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In den Startlöchern

Wir tuckern gemütlich und beinahe alleine vor uns hin. Erst ab der Staande Mastroute Richtung Lemmer kommt mehr Verkehr auf. Das ist wirklich aufregend.

Wir werden leicht nervös, die erste Schleuse kommt näher. Aber alles ganz easy…

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Vor der Schleuse

Wir verlassen den Schleusenkanal und können kurz darauf das Setzen der Segel vorbereiten. Bei 2Bft haben wir hier zum Testen und Probieren ideale Bedingungen. Erst das Großsegel und gleich darauf die Genua und siehe da

Die Maxi kann segeln
Die Maxi kann segeln

Wir fahren einige Manöver und alles läuft gut! freu

Die Zeit drückt, denn wir müssen heute noch nach Hause fahren. Daher beschließen wir, unseren Solé anzuwerfen. Unter Maschine laufen wir die restlichen Meilen bis zu unserem neuen Sommerliegeplatz. Der Anleger in J2 klappt auch, wir sind happy.

Wir packen alles zusammen, kontrollieren mehrfach alle Festmacher und lassen mit einem leicht unsicheren Gefühl unser Boot zurück. Haben wir an alles gedacht? Ventile zu? Hauptschalter aus?

Festmachen in Enkhuizen
Festmachen in Enkhuizen