Was zum Saisonende noch alles geschah: Überführung, ein erfreulicher Anruf und Winterarbeiten

Es ist der erste Oktober und die Wetterprognosen sind eher mäßig für dieses letzte Segelwochenende. Wir bringen die Decision in das gewohnte Winterlager nach Woudsend. Es ist schon fast zur Routine geworden und doch ist es jedes Jahr wieder anders.

Am Sonntag Morgen werfen wir die Leinen in Andijk los und rauschen nur unter Genau Richtung Lemmer. Der Kurs über Lemmer ist etwas angenehmer, denn auf dem Ijsselmeer steht von gestern noch eine unangenehme Welle. Plötzlich klingelt Tanjas Iphone und es ist der Hafenmeister vom Companieshaven in Enkhuizen. Er bestätigt uns am Telefon, dass wir wieder einen Liegeplatz in Enkhuizen bekommen. Die Freude ist groß! Zwar bekommen wir nicht mehr unseren alten J2 zurück aber B10 liegt zumindest sehr sehr zentral.

Wir haben irgendwie, nachdem wir gefühlt eine Ewigkeit an der Schleuse in Lemmer gewartet haben, keine Lust mehr weiter zu fahren. So beschließen wir mal den Hafen „Lemmer binnen“ auszuprobieren. Wir kochen und machen uns an Bord einen gemütlichen Abend. Am Montag, bei Sonnenaufgang, geht es dann die letzten Meilen nach Woudsend.

In Woudsend angekommen laden wir aus, räumen auf und schlagen die Segel ab. Das geht inzwischen alles recht fix von der Hand und irgendwann ist das Auto auch schon voll. Das war’s – Saisonende – und wir fahren nach Hause

Zeitsprung: Es ist Ende November und inzwischen steht die Decision in der Halle. Wolfgang macht sich auf denWeg nach Woudsend , jedoch dieses mal etwas entschleunigt per E-Mobil.

Es stehen einige Arbeiten an, welche wir gerne im Winter erledigen, um im Frühjahr „entspannt“ starten zu können. Der Luxus eines Hallenplatztes macht uns hierzu auch noch komplett wetterunabhängig.

Rumpf versiegeln

Wir nutzen nun schon seit drei oder vier Jahren die Produkte von Dulon. Einmal im Jahr wird der Rumpf gereinigt und versiegelt. Man braucht etwas Übung und Geduld bei der Anwendung des zweikomponentigen Mittels, jedoch ist das Ergebnis überzeugend und der Schmutz bleibt die restliche Saison fern.

Kleiner Anwendungstipp: Dulon 1 auftragen und vollständig trocknen lassen. Nichts machen! Dann erst Dulon 2 auftragen und vollständig trocknen lassen! Das kann bei niedrigen Temperaturen etwas dauern. Immer ein sauberes Tuch zum Polieren bzw. Abwischen verwenden. Viel Erfolg!

Winschen warten

Auch das Zerlegen der Wischen macht Wolfgang gern an Land, denn wir haben schon zu viele „Dinge“ im Hafenbecken versenkt und diese Gefahr besteht an Land einfach nicht. Ja wir sind im Versenken zwischenzeitlich wahre Experten„;-) Wir verwenden zum Reinigen Surfasolve. Geniales Mittel, sehr sparsam im Gebrauch, da es nicht verschmutzt, den der Schmutz löst sich nicht auf sondern trennt sich am Boden ab. Danach verwenden wir Fett (Gear Grease) und Öl (Racelube) von Lewmar. Auf die Sperrklinken sollte man kein Fett geben. Hier reichen zwei Tropfen Öl. Da man nur sehr wenig benötigt, ist der relativ hohe Preis durchaus gerechtfertigt.

Halter für den Pinnenpiloten

Rückblick: Wolfgang hatte für den neuen PiPi eine Halterung bzw. Erhöhung (aus Eiche) gebaut, damit der Pipi schön waagerecht zur Pinne liegt. Leider hat der erste Versuch der Konstruktion sich als nicht so stabil herausgestellt und wir mussten während unserer Auszeit das „Teil“ etwas modifizieren. Nicht schön aber zumindest haltbar für diese Zeit. Zwischenzeitlich haben wir dazu gelernt und die neue Erhöhung ist aus Teak gebaut und direkt verbolzt.

Die drei Arbeitstage in Woudsend gehen schnell vorbei, da die Tage doch schon deutlich kürzer sind und damit auch die nutzbare Zeit.

Wir wünschen allen Lesern eine schöne ruhige Winterzeit.

cu Tanja&Wolfgang

SY Decision

Servicepack 2017

Der lange Winter ist nun endlich vorbei und wir konnten die Decision pünktlich an Ostern zu Wassser lassen. Gründonnerstag war es noch ungewiss, ob wir unseren „Servicepack“ pünktlich zum Saisonstart fertig bekommen. Schon im Herbst wurde uns klar, dass wir einige Bugs zu beheben haben. Das eine oder andere Feature stand auch schon fest. Doch im Laufe der Wintermonate wurden die Bugs nicht weniger und der Wunsch nach weiteren Features größer. Hier findet Ihr nun unser „kleines“ Changelog:

Kielnaht (Bug): Schon im Herbst wurde uns klar, dass wir hier etwas optimieren müssen. Nach dem Kranen zeigte sich das Unterwasserschiff in einem tadellosen Zustand. Lediglich die Kielnaht zeigte Rost und Diesel. (Der Diesel stammt von unserem zweiten Bug.) Das Team vom Reekers Watersport hat die Kielnaht geöffnet, entfettet, geprimert und eine neue flexible Kielnaht erstellt.

 


Ausbau des VDO Tankgebers

Dieseltank neu abgedchtet

 

 

Dieseltank (Bug): Leider mussten wir auch im Spätsommer schon feststellen, dass unser Tank nicht dicht ist und wir gehörige Mengen an Diesel verlieren. Dieser verteilte sich über unbekannte „Gänge“ in der Bilge. Das konnte so nicht bleiben. Als Ursache stellte sich eine defekte Dichtung des Tankgebers heraus. Wir orderten eine neue Dichtung von VDO im Oldtimerzubehör und machten uns ans Werk. Trotz all der Sauerei war dies nur ein Teilerfolg. Bei unserem Besuch im Januar (nachsehen ob alles in Ordnung ist) mussten wir feststellen, dass weiterer Diesel ausgelaufen war. Daraufhin haben wir den gesamten Deckel mit einer Spezialdichtung (Kautschuk) neu eingedichtet. Den restlichen Diesel konnten wir mit Hilfe von Küchenrolle und diversen Hilfsmitteln entfernen. Nun ist der Tank wieder dicht und der doch sehr aufdringliche Geruch von Diesel verschwindet langsam aus der Kabine.


Winterplane im Januar. Hier war noch alles gut!

Winterplane (Bug): Kurz und schmerzlos. Auch die „neue“ Plane hat es nur einen Winter durchgehalten. Im Frühjahr zeigt Sie einen großen Riss der Länge nach! Ersatz gibt es noch keinen.

 

 


Kompass (Bug): 38 Jahre hatte der „alte“ auf den Buckel. Er litt an Wassermangel und Sprödheit. Der neue glänzt nun wieder. Durch die neue LED-Beleuchtung sollte er auch nachts gut lesbar sein.

 


Die Pinne (Feature): Die Idee einer neuen schönen Pinne entstand im Herbst 2016. Unsere alte Pinne war schon etwas in die Tage gekommen. 

Rohling

Noch dazu hat der selbstgebaute Pinnenausleger auch seinen Geist aufgegeben. Wir liebäugeln schon länger mit einem Spinlock-Pinnenausleger. Im November bauten wir dann unsere Schablone für die perfekte Pinne! Im Februar gab es dann  die Rohform. Hier mussten noch einige Anpassungen und Modifikationen gemacht werden bis die endgültige Form entstand. Pünklich zum Saisonstart im März konnten wir das „Teil“ montieren.

frisch montiert

mit Spinlockaufnahme

 

 

 

 

 

 

 


Bugtritt(Feature): Quasi als Abfallprodukt der Pinne haben wir auch den Bugtritt erneuert.

edler Einstieg


Das neue Rigg zum Saisonstart

Rigg (Security): Das Alter unseres Riggs war beim Kauf der Maxi nicht bekannt. Der Vorbesitzer hatte es definitiv nicht erneuert. Wir hatten beim Kauf des Bootes einen Check durch einen Rigger durchführen lassen, bei dem keine größeren Schäden festgestellt werden konnten. Nichtsdestotrotz gab es keine genaueren Hinweise auf das tatsächliche Alter. Der Zufall ergab es, dass wir im Januar auf Jan Hofstede trafen. Er schaute sich unser altes Rigg sehr gründlich an und wir besprachen alle notwendigen Details und Änderungen zur alten Konfiguration. Besonders der alter Achterstagspanner war zu optimieren. Zwei Wochen später vergaben wir den Auftrag. Gründonnerstag konnte das Rigg noch in Zusammenarbeit mit Steven von Reekers Watersport gestellt werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

 


Sprayhood (Feature): Ein weiterer Zufall brachte uns zu einer neuen Sprayhood. Unsere „alte“ wurde schon oft nachgenäht und die Scheiben sind blind. Daher haben wir uns im vergangen Jahr unverbindlich über eine neue Sprayhood informiert. Was wir nicht wussten war, dass die Orginal-Sprayhood der Maxi84 noch zu kaufen ist. Doch Google brachte uns zu vegamarin. Die „Schweden“ vertreiben Ersatzteile für Vega und Maxi. Mit 10% Winterrabat haben wir zugeschlagen.

Ende Februar bekamen wir Post aus Schwenden!

fertig montiert


da „dreht“ sich wieder was:-)

voll im Glanz

 

 

 

 

 

Weitere kleine Verbesserungen: So haben wir im Winter unsere Genua professionell waschen, desinfizieren und stärken lassen. Der noch leicht chemische Geruch wird hoffentlich die Ijsselmeer-Fliege dieses Jahr etwas fern halten.

Der Geber der Logge wurde erneuert. Im vergangen Jahr hatten wir so manchen spontanen Ausfall.

Des Weiteren haben wir das Deck vom Winterschmutz befreit. Der Rumpf wurde gereinigt, leicht poliert und mit schützendem Wachs versehen.

Der Motor bekam vor dem Winter frisches Öl, Frostschutz und eine professionelle Wartung. Die Opferanode mussten wir dieses Jahr nicht tauschen. Der installierte „Zinksaver“ scheint zu funktionieren.

Somit können wir gut gerüstet in die Saison 2017 starten! Doch die ToDo-Liste für den nächsten „Patch“ kommt bestimmt!