neue Kleider

Während unseres letzten Sommertörns löste sich unser Großsegel an der einen oder anderen Stelle auf. Das Alter des Tuches ist unbekannt und inzwischen seidendünn; diese Tatsache nimmt uns die Entscheidung quasi ab. Wir brauchen ein neues „Groß“! Wir studieren zahlreiche Beitrage in Segelzeitschriften und Beiträgen aus dem Internet und wägen die Vor- und Nachteile bestimmter Konfigurationen ab. Die Bestellung soll noch im Herbst 2018 erfolgen, denn so werden zum einen die Winterpreise gültig sein und zum anderen können wir im Frühjahr mit neuem Material starten.

Angebote werden eingeholt und Qualität (Material, Tuch), Preise und Erreichbarkeit verglichen. Letztendlich fällt die Entscheidung auf einen lokalen Segelmacher in Enkhuizen. Ausschlaggebend und wichtig ist uns die gute Erreichbarkeit vor Ort. Auch bei der Wahl des Segels sind wir dem Rat des Segelmaches gefolgt und haben uns für ein offenes Unterliek und gegen ein durchgelattetes Großsegel entschieden. Wir ordern gleich noch eine neue Großsegel-Persenning, eine Abdeckung für die Pinne und einen Regenschutz für das Schwalbennest. Das Schwalbennest ist bisher durch eine Eigenkonstruktion geschützt. Dies ist unter anderem sinnvoll, um das Motorpanel vor Dauerregen zu schützen. Wir wählen einen Blauton passend zu unserer Sprayhood.

Wie bereits im Saisionstart 2019 berichtet, passte der kugelgelagerte Rutscher nicht in die Segelzuführung. Der Rutscher ist zwischenzeitlich vom Segelmacher gegen einen Selden Rutscher getauscht. Doch das neue Kleid passt der Decision immer noch nicht so recht. Das Vorliek vibriert und der kugelgelagerte Rutscher geht nur mit etwas Gewalt in die Segelzuführung. Auch die Kunststoffrutscher haken immer wieder beim Setzten des Großsegels und so benötigt man sehr viel Feingefühl, bis das Tuch oben ist.

Daraufhin haben wir eine Reihe von Verbesserungsmaßnahmen gestartet:

  • Das Mastfall wurde verändert und der Riggtrimm optimiert. Durch unser neues Wantenspannungsmaessgerät  (riggsense) geht das nun auch sehr flott.
  • Der Segelmacher hat die Vorliekspannung im Segel noch etwas erhöht.
  • Der Segelzuführungsbeschlag wurde vom Rigger (Tipp von unserem Stegnachbarn; Danke Micha)  getauscht. (Es gibt eine geänderte Version ohne „Nase“ am oberen Beschlag)

Vom  Rigger bekommen wir den Hinweis (Wolfgang hat es auch schon bemerkt), dass die Kunststoffrutscher (Trommelrutscher) nicht zu unserem Selden (E-Profil) Mast passen. Diese werden durch uns noch (durch passende A014) ersetzt. Wir werden hierzu noch ein Update schicken und berichten.

Insgesamt sind wir mit der Segelleistung des neunen Segels sehr zufrieden. Die Decision läuft „gefühlt“ (subjektive Wahrnehmung) einen halben Knoten schneller.

schönes Profil
Großegel-Persenning und Pinnen-Persenning
Abdeckung Schwalbennest

PS: Da unser Notebook kurzfristig die Arbeit eingestellt hat, gab es auch zwischenzeitlich nichts neues. Das wird sich jetzt wieder ändern

Kurz notiert: Saisonstart 2019

Vorab, es hätte nicht viel besser kommen können. Die Entscheidung erst über Ostern wieder ins Wasser zu gehen und nicht schon wie ursprünglich geplant im März war die richtige. So erleben wir ein wirklich sommerliches Ostern.

Am „Ostermittwoch“ treffen wir in Woudsend ein und es herrscht reges Treiben. An den Booten wird poliert, gestrichen und geputzt. Unser Bötchen schwimmt schon, denn die Reekers- Crew hat das Kranen bereits einige Tage zuvor erledigt. So können wir unser Auto entladen und alles verstauen. Mit dem Auto geht es gleich nach Enkhuizen, welches wir dort stehen lassen, um die Rückreise nach Woudsend per Bahn und Bus anzutreten. Doch halt! Zuerst wollen wir unser neues Großsegel beim Segelmacher abholen. Leider gab es wohl bei der Montage des Rutschers ein kleines Malheur und unser Segel hat nun drei blaue Flecken berichtet uns der Segelmacher. Enttäuscht nehmen wir es trotzdem erst mal mit. Das „alte Groß“ haben wir aus Kapazitätsgründen zu Hause gelassen. Voll gepackt (mit dem dicken Segelsack) geht es zurück nach Woudsend.

Die Sonne scheint am Gründonnerstag schon am frühen Morgen und so machen wir gleich einen Spaziergang, um frische Brötchen zu holen. Nach dem ersten Frühstück für diese Saison machen wir uns gestärkt an die Arbeit.

Woudsend „Blick von der Brücke“

Viel ist nicht zu tun. Die meisten Arbeiten wurden schon im Herbst von Wolfgang erledigt und durch die Lagerung in der Halle sind die Putzarbeiten auch sehr überschaubar. Lediglich ein paar kleine Reparaturen und Erneuerungen: Eine neue Schwanenhalslampe montieren, Wanten einstellen und Segel anschlagen. Doch leider erweist sich der „blaue Rutscher“ als nicht passend für unser Mastprofil. Wir sind sehr verärgert, da wir nun kein passendes Großsegel für die nächsten Tage haben!

Lecker Essen in der Kajüte

Am Abend gönnen wir uns ein tolles Essen in Sneek (Kajüte). Der Laden ist gut gefüllt und wir bekommen sogar den selben Tisch wie das letzte Mal.

Zum Schluss noch einen friesischen Whisky

Karfreitag: Auf der uns schon vertrauten Route geht es von Woudsend über das Heeger Meer, vorbei an Galamadamen bis nach Stavoren. Wir rauschen ohne Stopp durch die Schleuse und auf das Ijsselmeer. Kurs Nord bei Ostwind (3Bft). Das läuft selbst unter Genua noch recht gut. Vor der Untiefe (MA3-MW2) in Makkum müssen wir die Genua einrollen und motoren bis zum Gemeindehafen. Leider kuppelt Wolfgang beim Anleger etwas spät aus und so sind wir für die helfenden Hände am Steg dankbar! Peinlich so etwas zum Saisonstart (findet Wolfgang). Bei traumhaftem Wetter genießen wir den Abend. Selbst nach Sonnenuntergang wird es nicht wirklich kalt. 2019 ist wohl das Frühjahr ausgefallen!

Die Sonne blendet schon am frühen Morgen in der Makkumerdiep.
Anlegesteg von De Kreupel

Ostersamstag: Steht ganz im Zeichen „Natur pur“. Wir wollen heute auf die Vogelinsel De Kreupel segeln. Leider wird das mit dem Segeln nicht viel. Ohne Großsegel und bei knappen 2Bft müssen wir bald den Motor starten. Begleitet von tausenden von Fliegen tuckern wir mit PiPi gen De Kreupel. Die Einfahrt ist etwas „tricky“ denn es gibt unterschiedliche Aussagen über die Wassertiefe. Die Einfahrt befindet sich westlich vom „HOP Noord“ und man fahrt zuerst direkt auf die Steinschüttung zu und biegt dann hart nach rechts ab. Am Ende haben wir noch 20 cm unterm Kiel. Achtung: Der Steg wird zum süd-westlichen Ende noch flacher. Wir treffen noch den Hafenmeister und bezahlen die Hafengebühr. Er verlässt die Insel kurz darauf uns so haben wir diese für uns fast ganz allein. Hier lassen wir einfach mal die Bilder und Töne sprechen.

Das Geschrei der Vögel ist einfach unglaublich
Sonnenuntergang am De Kreupel
Gänseeier

Ostersonntag tasten wir uns vorsichtig aus dem Hafen. Gemächlich geht es mit 2-3 Knoten nach Enkhuizen. Dank des herrlichen Wetters ist schon fast T-Shirt-segeln angesagt. Kaum in „J2“ angekommen vermissen wir die kurzen Hosen. (Diese liegen leider auch zu Hause). Wir treffen einige Stegnachbarn und verbummeln den Tag.  Das Abendessen gibt es heute in der Pflicht bei traumhaftem Sommerwetter!

Zurück in J2:-)