Irgendwas ist immer

Gleich zu Beginn unseres Sommertörns geht es für Tanja hoch hinaus. Bei unserem letzten Versuch, die Rollfockpersenning hochzuziehen, hat sich der Schnappschäkel „oben“ selbst geöffnet. Also geht es für Tanja mit dem neuen Petzel Newton hinauf in die Mastspitze, um das Fall nach unten zu holen.

Unser Plan ist es, Richtung deutsche Küste zu segeln. Norderney oder gar Helgoland? Die Wetteraussichten für die kommenden Tage sind sehr gemischt und schon gar nicht eindeutig.

Kornwerderzand 20.06.2025

Wir sind auf dem Weg von Enkhuizen nach Kornwerderzand und uns erreicht eine Nachricht von Freunden. „Wir sind auf der Fähre von Stavoren nach Enkhuizen. Seid ihr noch in Enkhuizen?

Doch da haben sie uns schon in Marinetraffic gefunden und bei der Passage der Fähre können wir uns wenigstens kurz zuwinken.

Die Fahrt verläuft unspektakulär und so können wir meist unter Segel bis zur kleinen Bucht neben der Einfahrt zur Schleuse fahren. Wir möchten hier ankern, um morgen früh um fünf durch die Lorentzsluizen fahren. Das spart uns gut eine Stunde Zeit gegenüber dem Hafen in Makkum.

Ameland 21.-24.06.2025

Nach einem weiteren Wettercheck entschließen wir uns, nicht nach Vlieland zu fahren, sondern direkt nach Ameland. Zuletzt waren wir 2019 dort. So geht es wie geplant um fünf durch die Schleuse Richtung Waddenzee. Wir setzen Segel und der Süd-West Wind bringt uns gut voran. Schon um 09:30 Uhr lassen wir Vlieland links liegen. Weiter geht es durch das Stortemelk. Dort können wir hart am Wind rauskreuzen und setzen unseren Kurs Richtung Ost. Am Westgat von Ameland bergen wir die Segel. Der Wind hat deutlich aufgefrischt, jedoch passt die Richtung nun gar nicht mehr und wir stampfen durch die Wellen. Knackpunkt ist das darauf folgende Molengat. Hier müssen Tide und Wetter passen, um dies sicher passieren zu können. Wir sind gut zwei Stunden vor Hochwasser dort und somit haben wir genug Wasser unterm Kiel.

Das auflaufende Wasser schiebt uns flott Richtung Ameland und gegen 18 Uhr machen wir nach 63sm im Hafen fest. Es ist Mittsommer. Etwas müde genießen wir einen tollen Sonnenuntergang.

Erkundungstour mit den Rädern: Wir leihen uns ein paar E-Bikes und sind damit gut gegen den Wind gewappnet. Wie alle Westfriesischen Inseln gibt es ein ausgezeichnetes Radwegenetz und das Rad ist die beste Art die Insel zu erkunden. Wir kommen nach Ballum, wo wir uns in einem Restaurant eine Suppe zu Mittag bestellen. Begleitet wird unser Mahl musikalisch.

Wir passen noch ein paar Schauer ab und verkrümeln uns wieder zurück auf die Decision. Der Wettercheck für die kommenden Tage ist eindeutig. Bei diesen Bedingungen haben wir nichts auf der Nordsee zu suchen. So beschließen wir, noch auf Ameland zu bleiben.

Der Wind kommt wie angekündigt und wir werden die nächsten zwei Tage ordentlich durchgeschüttelt. Davon lassen wir uns aber nicht abhalten und „fietsen“ weiterhin über die Insel. Wir gönnen uns ein super leckeres Abendessen im Stranders. Dieses Restaurant haben wir bereist 2019 besucht und auch dieses mal wurden wir nicht enttäuscht.

Nach dem Besuch des Leuchtturms sollte es noch mal an den Strand gehen. Diesen Versuch haben wir jedoch direkt nach wenigen Minuten wieder abgebrochen. Durch den starken Wind ist uns der Sand direkt in die Augen und Haare geflogen. Sandstrahlen dürfte sich ähnlich anfühlen.

Da machen wir doch besser noch einen kleinen Abstecher zum „Nobel“ um die dortigen Köstlichkeiten zu probieren 😉

Lauwersoog / Schiermonnikoog 25.-28.06.2025

Für uns öffnet sich ein kleines Wetterfenster mit etwas Westwind, jedoch kündigt sich auch schon wieder eine kühlere Phase mit Regen an. -Was tun? Helgoland schaffen wir nicht. Weiter nach Borkum? Auf Borkum haben wir beiden wenig Lust. Norderney ist schön, passt aber nicht zum Wetterfenster. Die Entscheidung fällt auf Lauwersoog mit einem Abstecher nach Schierminnikoog.

Wir laufen gut 1,5 Stunden vor Hochwasser aus und teilen uns die Ausfahrt mir der Fähre. Die Betonnung ist etwas verwirrend, da sich nach der Hafenausfahrt mehrere Fahrwasser teilen. 2019 haben wir hier kurze Bekanntschaft mit dem Wattboden gemacht. Somit ist hier erhöhte Aufmerksamkeit geboten.

Das Passieren des Gatts ist keine große Herausforderung, denn wir kommen nahezu zu Hochwasser und somit zu Stillwasser dort an. Auf der Nordseite Amelands befinden sich gleich mehrere Saugbagger, welche dort wohl Sand abbauen. Wir können diese noch lange im AIS beobachten.

Bis zum Westgat von Lauwersoog können wir die ersten Stunden schön segeln. Leider schläft der Wind dann etwas ein, jedoch bleibt die Dünung weiterhin bestehen und wir müssen den Motor nehmen. Nordwestlich des Gatts erwartet uns gleich eine ganze Armada von Fischern. Die Logik der Fischer zu verstehen, haben wir aufgegeben und fahren daher erst mal unseren Kurs weiter. Frühzeitig auszuweichen bring unter Umständen nichts, da der Fischer ggf. den Kurs noch mehrfach ändert.

Trotz des Schwachwindes ist die Brandung immer wieder beeindruckend. Die Sandbänke liegen hier teils dicht am Fahrwasser. Wir können auch einige Robben auf den Bänken erkennen.

Bei nahezu Windstille legen wir in Lauwersoog an. Der Hafen ist sehr großzügig und es gibt ein super tolles neues Sanitärgebäude!

Beim Verzehr unseres Abendessens bemerken wir, wie gegenüber am Steg ein Boot anlegen möchte. Es handelt sich um eine Dragonfly 40 ultimate. Der Skipper hat sichtlich Probleme das Boot an den Steg zu manövrieren. Durch die extrem leichte Bauweise scheint das Bugstrahlruder fast kontraproduktiv zu sein. Statt den Bug nach Steuerbord zu drücken, bricht das Heck nach Backbord aus. Letztendlich mit drei Helfern an Land, gelingt es uns, den Drachen zu bändigen.

Das Bild beschreibt alles. Der nächste Morgen begrüßt und mit Dauerregen für die nächsten 48 Stunden.

Daher besuchen wir das WEC. Das führende Robbenkrankenhaus in Europa.

Hier werden kranke, schwache Robben oder Waisen wieder aufgepäppelt, um sie später wieder in die Nordsee zu entlassen.

In verschieden Becken und Stationen werden die Tiere abhängig vom Stadion ihrer Hilfsbedürftigkeit gehalten. Es gibt viele Erklärungen, wie hier Behandlungen stattfinden. Des Weiteren gibt es eine Ausstellung über das Watt. – Entstehung und auch die Probleme / Herausforderungen für die Zukunft.

Zum weiteren Zeitvertreib können wir am Nachmittag den Schwimmbagger beobachten, welcher den Hafen um mehrere Tonnen Schlick erleichtert. – Zugegeben ist die Begeisterung bei Wolfang deutlich größer;-)-

Heute am 27.06. geht es früh morgens mit der Fähre nach Schiermonnikoog. Leider können wir die Insel nicht auf eigenem Kiel erreichen, denn unser Tiefgang beträgt 1.60 m und das Gatt ist lediglich bis 1.40 m Tiefgang befahrbar.

Nach 45 Minuten erreicht man den Fährhafen und dort gibt es auch gleich eine Mietstation für Fahrräder. Die Prozedur ist hier etwas anders als gewöhnlich. Die Räder stehen in Reihen auf dem Gelände, Schilder zeigen Model und Preis. Man sucht sich sein Rad aus und geht zum Ausgang um zu zahlen. Sehr effizient!

Tanja plagen schon seit einigen Tagen Magenprobleme, welche einfach nicht besser werden. Daher nutzt sie (nach einiger Überredung) die Möglichkeit, den Inselarzt zu besuchen. Nach der Behandlung geht es hier schon viel besser;-)

Den restlichen Tag radeln wir über die Insel. Leuchtturm, Naturschutzgebiet, Standspaziergang stehen auf dem Plan. Im örtlichen Spar kaufen wir noch ein, da es in Lauwersoog keinen Supermarkt gibt.

Für den 29.06.2025 ist passender Wind für unsere Fahrt nach Terschelling ankündigt. Daher sind wir noch einen weiteren Tag in Lauwersoog. Wir füllen unsere Kanister mit GTL auf und fahren am Nachmittag noch eine Runde mit dem Witte Wal(vis) durch den Yachthafen Lauwersgat. Leider ist der Wind bzw. Welle außerhalb des Hafens so hoch, dass wir nicht ohne komplett nass zu werden weiter fahren können. Unser kleiner Mariner schnurrt nun viel ruhiger und nimmt willig Gas an. Somit hat sich das Zerlegen und Reinigen des Vergasers auf jeden Fall gelohnt:-)

Terschelling 29.06.2025 -01.07.2025

Um kurz vor fünf lösen wir die Leinen in Lauwersoog und laufen mit halber Tide aus. Uns erwartet ein perfekter Segeltag.

Am diesem Morgen sind wir -nicht zum ersten Mal in diesem Urlaub – mit Jacke und Mütze am Segeln.

Nach dem Westgatt haben wir zunächst sehr achterliche Winde. Der Wind dreht später mehr Richtung Süd und wir können etwa halben Wind fahren.

Doch am Nachmittag passiert etwas. – Es wird warm- Die Mütze weicht dem Sonnenschutz und die Jacke wandert unter Deck.

Erst am Schuitengat vor Terschellung bergen wir die Segel und die tiefstehende Sonne begleitet uns in den Hafen.

Terschelling ist unserer Lieblingsinsel von allen Westfriesische Inseln. Warum? Kann man eigentlich nicht genau erklären. Landschaftlich reizvoll durch Wald und Dünenlandschaft. Insgesamt 30km Strand und ein tolles Radwegenetz. Daher mieten wir uns auch hier wieder Räder. Dies ist nach unserer Ansicht die beste Art die Insel zu erkunden. Sicherlich kann man auch einiges erlaufen, jedoch sind die Entfernungen der Ortschaften nicht zu unterschätzen.

Die nächsten drei Tage verwöhnen uns mit Sommerwetter. Ja, so hätten wir es uns auch in unserer ersten Woche gewünscht. Wir nutzen das schöne Wetter und „erfahren“ die Insel. Laufen durch die Dünen, trinken Kaffee und lassen es uns gut gehen.

Wir bleiben sehr gerne an Verkaufsstellen von Direkterzeugern stehen. Das sind manchmal kleine Häuschen mit Gemüse, Eiern oder Marmelade. Dieses mal haben wir eine neue Käserei entdeckt. Hier kaufen wir sehr leckeren Inselkäse.

Leider ist das Video nicht länger geworden, da sie Seeschwalben dir Drohne angegriffen haben

Vlieland 02.07.2025

Da es zum Ende dieser Woche schon wieder Starkwind mit aufkommenden Gewittern geben soll, möchten wir zurück nach Kornwerderzand und ins Ijsselmeer fahren.

Wir sind nun etwa eine Stunde unterwegs und am Himmel braut sich etwas zusammen. Es blitzt in der Ferne und im Funk (Brandaris VHF02) hören wir das eine Zelle vor Texel in unsere Richtung zieht. Was tun? Zurück ist keine Option, da die Strömung uns ausbremsen würde. Weiter nach Kornwederzand oder nach Vlieland. Wir entscheiden uns spontan für Vlieland. Ein kurzer Blick auf die Karte und der neue Kurs steht fest.

Im strömenden Regen machen wir die Leinen im Hafen fest und werden von einem deutschen Segler mit dem Worten begrüßt: Toller Wetterbericht: sonnig bei 4 BFT. Brummelt er…

Am Nachmittag bessert sich das Wetter und wir machen einen schönen Spaziergang durch Wald und Dünen.

Stavoren 03.07.2025

Wir starten einen neuen Versuch. Als wir es gegen an um das ostliche Ende Vlielands geschafft haben, können wir beide Segel setzen und fast bis zu den Schleusentoren von Kornwerderzand segeln.

Dort werden wir von dutzenden weiteren Booten empfangen, denn die Schleuse bzw. Brücke in Kornwerderzand öffnet für Freizeitboote (Pleziervaart) nicht zwischen 16-18 Uhr.

Wir machen am Wartedalben fest und beobachten das Treiben. Über Funk wird mitgeteilt das sich die Bücke nach dem einfahrenden Frachter auch für uns öffnet. Und dann passiert dies…

Alle Boote sind durch die Brücke gekommen und wir fahren bei der zweiten Schleusung durch. Unser Ziel für heute steht immer noch nicht final fest. Makkum oder Medemblik? Am Ende entscheiden wir uns aufgrund der morgigen Windrichtung für Stavoren. Zur absoluten Premiere zählt für uns Stavoren Buitenhaven. Am Meldesteiger angekommen werden mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt.

Enkhuizen 04.06.2025

Der kräftige Wind am Morgen beschert und einen flotten Amwind-Kurs nach Enkhuizen. So liegen wir gehen 12 Uhr wieder fest in der Box B10. Als Anleger gibt es einen echten „Backskistenfund“. Diese französische Bierdose haben wir letztes Jahr in England gekauft und sie hat sich irgendwie hinter diverse Ersatzteilkisten versteckt. – cheers-

Nein, das ist nicht Enkhuizen! Am Abend fahren wir mit dem Auto nach Ijmuiden und gehen zu unserem Lieblings Chinesen;-)

Aufgeräumt, geputzt und repariert verlassen wir nach gut zwei Wochen wieder unsere Decision. Das Wetter hätte uns in der Tat etwas freundlicher gestimmt sein können, aber wir haben das beste für uns daraus gemacht.

Inselhopping

…oder tausche Sonnensegel gegen Heizlüfter. Doch dazu später mehr.

In 2019 geht es zu den westfriesischen Inseln. Ganz oben auf der Wunschliste steht Ameland. Schiermonnikoog fällt leider wegen userers Tiefgangs von 1,60 Meter „flach“. Wir nehmen Euch ein Stück unserer Reise mit und teilen einige Eindrücke der Reise.

Enkhuizen

Der Vorabend unserer eigentlichen Abfahrt beginnt mit einem fröhlichen und lustigen Abend mit unseren ehemaligen Stegnachbarn Alex und Stefan. Bei kleinen Leckereien, Wein und Bier lassen wir es uns gut gehen!

-> Harlingen

Der Weg nach Harlingen gestaltet sich als sehr lange Fahrt unter Maschine. Das IJsselmeer liegt platt vor uns und die Sicht ist eher trübe und diesig. Wir sind froh, dass unser PiPi uns stur nach Norden steuert. In Konwerderzand bekommen wir sogar eine exklusive Schleusung, denn wir sind schon etwas spät dran und haben den Strom bis Harlingen schon leicht gegen an. Der Norderhaven ist schon recht gut gefüllt und so gehen wir als drittes Boot ins Päckchen.

Auf dem Weg nach Kornwerderzand

-> Vlieland (1)

Beim Bäcker bekomme ich (Wolfgang) heute den guten Rat eines wohl sehr langjährigen Kunden: „Hier können sie alles kaufen! Alles schmeckt sehr gut!“ Das ist wohl die beste Werbung für ein Unternehmen und wir werden auch nicht enttäuscht. Die Brötchen und auch das Brot schmecken ausgezeichnet. Nach dem Frühstück reihen wir uns in die lange Schlange vor der Brücke ein. Die Brücke öffnet nur jede halbe Stunde und so gibt es kurz vor der Öffnung ein ordentliches Gedränge aber wir bleiben ruhig und können schon bald durchschlupfen. Die Fahrt nach Vlieland gestaltet sich recht flott. Zuerst können wir unter Vollzeug den Pollendam entlang fahren. Später reffen wir Großsegel und Genua, da der Wind auf 5-6 Bft auffrischt. Bei der Ansteuerung der Hafeneinfahrt herrscht schon mächtiger Gegenstrom und so müssen wir ordentlich vorhalten. Wir sind schließlich in einem Gezeitenrevier!

Hier herrscht ordentlich Querstrom.
interessante Wolkenformationen können wir bei unserem kurzen Abendspaziergang beobachten.

-> Ameland

Gegen 4:50 Uhr machen wir in Vlieland die Leinen los. Wir haben noch etwas Gegenstrom aber so können wir auf der Nordsee die maximale Strömung mitnehmen. Der Tag beginnt sehr kalt und überhaupt nicht sommerlich. Eingemummelt in eine Decke und mit laufender Webasto lässt es sich gut aushalten!

Die Stille auf der Nordsee am frühen Morgen hat eine fast mystische Seite. Sobald der Diesel abgeschaltet ist und die Segel oben sind, hört man nur noch das leise Plätschern. Bei wenig Welle und 3 Bft kommen wir bald gut voran. Später bergen wir das Großsegel und lassen uns vom Westwind mit der Genua an Terschelling vorbeiziehen. Erst kurz vor der Einfahrt in den Hafen bergen wir die Segel und schieben uns im engen Fahrwasser an der Fähre vorbei.

Der Hafenmeister weist uns mit seinem Schlauchboot einen Liegeplatz im Päckchen zu. So liegen wir nun an zweiter Steller neben einer niederländischen Stahlsegelyacht.

Für die nächsten Tage ist viel Wasser von oben und Starkwind gemeldet. Wir wollen zwar nicht gleich wieder los, doch etwas „Sommer“ wäre doch auch ganz schön!

Direkt am Hafen befindet sich ein Fahrradverleih und so kommt es, dass wir uns ein Tandem mieten. Wir sind bisher so ein Gefährt noch nie gefahren und wollen es einfach mal testen. Schon nach den ersten Metern wird klar: das wird kein einfacher Spaß. Zwar hat das Teil eine Art Schaltung doch der Dampfer ist sehr schwer und unhandlich. Das kann uns aber nicht aufhalten die Highlights von Ameland zu erkunden. Ein paar Eindrücke gefällig?

Neben dem fantastischen Ausblick vom Ameländer Leuchtturm haben wir selbstverständlich auch die kulinarischen Köstlichkeiten in Anspruch genommen. Da wäre die tolle Marmelade, welche wir am Wegesrand kaufen konnten, zu nennen. Wir trinken den original Nobeltje in der Hotelbar „Nobel“ und packen gleich noch eine Flasche für die Bordbar ein.

An unserem dritten Abend auf Ameland genießen wir die tolle Ameländer Küche im Restaurant Str. Anders. Die Rasiermessermuscheln mit Queller sind super! Auch gefällt uns die Atmosphäre hier sehr gut.

vor Sonnenaufgang geht es zurück Richtung Terschelling

Die Wetterprognosen für die kommenden Tage sind schlecht und passen eigentlich eher in den Herbst. Starke Winde aus West bis Nord-West bei 8-9 Bft verbunden mit Starkregen und Gewitterböen. Das ist nicht unser Wetter! So reisen wir schon am vierten Tag wieder ab, um den restlichen Ostwind zu nutzen.

-> Terschelling

herrlicher Morgen auf der Waddenzee

Ganz sacht aber deutlich rutscht die Decision im Dunklen auf die Schlickkante in der Fahrrinne. Es ist noch dunkel um 5 Uhr und die unbeleuchtete Tonne haben wir übersehen. Wir haben schon ablaufendes Wasser und so müssen wir schnell reagieren, um uns aus dieser Situation zu befreien. „Kräftig zurück“ verbunden mit einigen unschönen Worten, befreit uns schließlich aus der Situation. Gaaanz laangsam tasten wir uns im Dunkeln weiter voran…

Am Ende genießen wir einen herrlichen kalten Morgen auf der Waddenzee!

Das Wetter verschlechtert sich zusehends und so bekommen wir zuerst Regen und im weiteren Verlauf nimmt der Wind zu. Wir kommen im Vliestrom mit der Genua gut voran. Im Vliestrom haben wir eine Wind- gegen-Strom-Situation und der Seegang wird ungemütlich. Ab nun haben wir auch kein Bildmaterial mehr!

Im Vliestrom wurde es schon etwas schaukeliger

Wir erreichen den Hafen Terschelling und der Windmesser zeigt schon 23kn! Wind und Strömung machen das Anlegen zu einem Geduldsspiel. Letztendlich gehen wir mit einem „sportlichen“ Manöver längseits ins Päckchen und freuen uns, dass uns die Leinen angenommen werden.

Auf Terschelling brechen wir mit einem unserer Vorsätze und leihen uns ein E-Bike beim örtlichen Vermieter. Was sollen wir sagen: Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Insbesondere bei „diesem“ Gegenwind. Zwar waren wir schon mal vor zwei Jahren einige Tage auf Terschelling. Doch auf dieser tollen Insel gibt es immer wieder etwas zu entdecken.

Zurück am Hafen hat der Wind nun weiter zugelegt und unser Steg neigt sich schon deutlich. Das Stahlboot gegenüber hat laut Expose 42 Tonnen. Auch die Klampen sind schon etwas lose und nur durch die Bohlen des Steges verbolzt. Wir harren der Dinge und hoffen auf baldige Besserung.

Obwohl der Wind noch kräftig bläst, wird das Wetter besser und wir fahren mit der „Brandaris“ – einem ehemaligen Rettungsboot – zu den Seehundbänken. Die Fahrt wird von freiwilligen Mitgliedern organisiert und wir bekommen mit den anderen Gästen viel erklärt und gezeigt. Auf dem Boot dürfen wir uns frei bewegen und alles genau inspizieren. Die Fahrt ist ein tolles Erlebnis und wir können die „Faulpelze“ ganz von der Nähe beobachten

Mit der „Brandaris“ geht es zu den Seehunden
ein toller Tag

-> Vlieland zum zweiten

Wieder geht es schon sehr früh auf See. Doch heute geht es nur ein paar Meilen durch das Schuitegat nach Vlieland. Auf dem Hinweg mussten wir noch wegen des schon ablaufenden Wassers „außenrum“. Nun sind wir etwa zum HW im Gat und haben SG2 und SG3 noch komfortable 90 cm unterm Kiel!

Dies ist nun schon unser dritter Aufenthalt auf Vlieland. Doch haben wir die Insel immer nur als Stop-Over genutzt. So geben wir Vlieland noch eine Chance und werden nicht enttauscht. Gleich auf dem Weg vom Hafen zum Ort werden wir mal wieder unfreiwillig geduscht und so huschen wir von Laden zu Laden um möglichst trocken zu bleiben.

Auf einem Plaket entdecken wir den https://www.vliehorsexpres.nl/. Dabei soll es mit einem Allrad MAN Truck bis ans Ende von Vlieland gehen. Wir buchen die Abend-Tour. Auf dem Rückweg werden wir ein weiters mal gewaschen und müssen uns an der Standbar mit Chocomel stärken. Nach einigem Hin- und her bezüglich des Abfahrtsortes geht es schließlich um 20 Uhr los. Wir besteigen die gelben „Riesen“ und es geht kreuz und quer über den Stand. Das Highlight am Ende ist ein Lagerfeuer mit Musik und Geschichten von der Insel. Es herrscht eine tolle und ausgelassene Stimmung. Doch seht selbst.

Tolle Musik und chokomell

-> Texel

Es soll nun weiter nach den Helder gehen und (ja mal wieder?) sehr früh los. Der Morgen ist frisch und kühl doch es geht mit „Vollzeug“ gut voran. Der mitlaufende Strom bringt uns teilweise mit fast 8 kn über Grund durch den Vliestrom nach SO. Ab Harlingen müssen wir leider die Segel bergen und die Maschine starten. Wind und Welle haben wir genau gegen an und auf kreuzen im engen Fahrwasser haben wir keine Lust.

Kurz vor Kornwerderzand schütten wir noch mal 10 Liter GTL in den Tank um notfalls weiter motoren zu können. Doch dies ist gar nicht nötig, denn bald können wir die Segel wieder setzen. Der Wind nimmt stetig zu und es bauen sich kleine Zellen mit Starkwind auf. Inzwischen ist der Strom gekentert und im Texelstrom ist Wind, Welle und Strom gegen uns.

Kurzerhand beschließen wir, nach Oudeschild abzubiegen und verschieben Den Helder auf nächstes Jahr.

Im Vorbecken werden wir von einem Seehund begrüßt. Während wir Leinen und Fender klar machen schwimmt er seine Kreise um uns. Zum Anleger stoßen wir mit dem leckeren Kölsch von Alexandra und Stefan an. Danke das war genau richtig!

Den nächsten Tag erkunden wir die Insel mit dem Hopper. Eine tolle Sache, wie wir finden. Es ist ein einfaches und zuverlässiges Buchungssystem für Minibusse. Mit 300 Haltestellen kann man so die ganze Insel erkunden!

Die gesamte Hafenanlage wird zur Seeseite verstärkt. LKW´s bringen Steine und Material und Bagger verteilen und verdichten den Wall.

-> Stavoren

Die weitere Reise führt uns über Den Oever nach Stavoren. Kaum sind wir wieder zurück auf dem IJsselmeer, lässt uns der Wind im Stich. Auf der Waddenzee hatten wir die letzten zwei Wochen meist eine Schippe Wind zu viel. Nun müssen wir unter Motor und PiPi tuckern. In Stavoren finden wir Binnen noch ein schönes Plätzchen an der Insel.

-> Den Oever

Auf dem Weg nach Den Oever haben wir herrliches Amwindsegeln. Die Decision läuft dauerhaft über 6 kn und Tanja hat sichtlich Freude an der Pinne. Beim Anleger in Den Oever passiert es. Wir liegen schon fest am Meldesteiger und Tanja möchte samt

Geldbeutel übersteigen. Dabei bleibt sie an der Reling hängen und landet bäuchlings auf dem Steg. Schmerz! … nach zwei Minuten Entwarnung. Nichts gebrochen oder ähnliches. Es gibt aber bestimmt viele blaue Flecken.

Wir wollen morgen paddeln gehen und so erkunden wir mit den kostenlosen Leihrädern vom Hafen die Umgebung nach geeigneten Stellen, um unser Kanu ins Wasser zu bringen. Leider sind die einfachen Stellen entweder privat oder gesperrt. Wir finden trotzdem eine geeignete Stelle.

tollen Aussicht vom Hafenturm

Das schmucke Örtchen selbst ist mit dem Rad schnell erreicht und so können wir gleich noch eine Erkundungstour starten. Hier sehen wir die Maßnahmen zum Hochwasserschutz und der zahlreichen Maßnahmen die Niederlande vor den Fluten zu schützen. Hohe, dicke Schutzmauern trennen Fischerhafen vom Ort.

Wir pusten das Kajak am Steg des Hafens auf und packen unser Gepäck hinein. Zu Fuß tragen oder besser schleppen wir es etwa zwei Kilometer bis zum Kanal. Der Einstieg gelingt und so geht es gleich leicht gegen die Strömung den Kanal entlang. Trotz der braunen Brühe und der teilweise noch hörbaren Autobahn, macht die Fortbewegung unseres neuen „Beiboots“ Spaß. Wir passieren sogar eine kleine manuelle Fähre, welche zu einem Naturcampingplatz führt. Nach etwa zwei Stunden sind die Arme etwas müde und Wolfgang hat sich die erste Blase gerudert. Für unsere erste echte Ausfahrt mit dem Gumotex nicht schlecht! ->Prämiere geglückt.

-> Medemblik

Auf dem Weg nach Medemblik steht die nächste Prämiere auf dem Plan. Wir wollen unseren neuen Anker in der kleinen Bucht neben dem Ragattacenter in Medemblik testen. Eigentlich ist es sogar das erste echte Ankermanöver überhaupt. Bisher sind wir nachts einen Hafen angelaufen oder gesegelt.

Wir haben keine Winde an Bord und so müssen die 10 kg plus Kette manuell bedient werden. Wir tasten uns in die flache Bucht und beschließen, auf etwa 1,20 m unterm Kiel das Eisen fallen zu lassen. Der erste Versuch klappt irgenwie nicht recht und wir treiben. Der Ankergrund ist Sand und Schlamm und somit haben wir ordentlich Sauerei an Deck produziert. Der zweite Versuch ist leider zu dicht am Nachbarlieger. Doch der dritte Wurf gelingt und der Anker hält! Wir versuchen uns an diversen Ankeralarm Apps und spielen mehr oder weniger den Abend immer mal wieder mit der Einstellung des Alarmkreises.

Wir erleben einen wunderschönen Abend mit tollen Sundowner. Auf jeden Fall besteht akute Wiederholungsgefahr!

Nach einem Frühstück an Deck geht es nach Enkhuizen zurück. Hier treffen wir uns Abends mit Antje, um das 24uurs Zeilrace zu bestreiten.

Inselhopping auf Google Maps