Crash! Boom! Bang!

30.05.2025: An der Schleuse in Stavoren warten schon einige Boote auf Einlass. Das Wetter ist recht warm, sonnig und viele Deutsche nutzen den Brückentag. Die Ampel schaltet auf grün und die Kolone setzt sich in Bewegung. Wir kommen gerade noch so mit rein und müssen uns, unter Anweisung des Schleusenpersonals, noch ein paar Zentimeter nach vorne verholen, damit die Brücke geschlossen werden kann.

Doch HALT! Warum starten die „Decisions“ erst Ende Mai in die Saison?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir noch einmal kurz gedanklich in das Jahr 2024 springen. Genauer gesagt zum 21.09.2024. An diesem Tag ist Wolfgang mit einem Freund, nennen wir ihn mal Michael, auf Männertörn unterwegs. Sie wollen von Enkhuizen nach Workum segeln, doch ihre Reise wird gegen 13 Uhr südlich von Vrouwezand bei Stavoren gestoppt.

Eine andere Yacht rammt die Decision mit ihrem Bugkorb, was dazu führt, dass der Heckkorb der Decision herausgerissen und verbogen wird.

Der Schock sitzt beiden tief in den Knochen. Doch…Ruhe bewahren und funktionieren. Wir und das andere Boot halten an und es werden Fotos gemacht und Daten ausgetauscht.

Nachdem sich der erste Schreck langsam leg und Tanja informiert wurde, überlegen beide, was nun zu tun wäre. Da das Achterstag der Decision auch am Heckkorb angeschlagen ist, setzen wir keine Segel, um das Rigg nicht zu belasten. Wir entscheiden, weiter nach Stavoren zu fahren -unter Maschine bis nach Woudsend ins Winterlager. Das scheint die beste Option zu sein. Auch kann hier die Decision direkt in die Halle, damit keine weiteren Schäden durch eindringendes Wasser entstehen.

Michael und Wolfgang machen sich noch einen gemütlichen Abend bei leckerem Essen in Woudsend und treten – unfreiwillig- die Rückreise nach Enkhuizen per Bus, Bahn und Fähre an.

Leider verzögert sich die beauftragte Reparatur zunächst und bei unserem ersten Besuch Anfang Mai sind die Arbeiten nicht fachgerecht erledigt worden.

Zurück in Enkhuizen

Durch die Nachbesserungsarbeiten starten wir daher dieses Jahr in eine verkürzte Saison. Nichtsdestotrotz freuen wir uns, dass die Decision mit neuem Heckkorb, verstärkter/reparierter Achtertagaufnahme und GFK-Reparatur wieder schwimmt.

Update Juli 2025: Zwischenzeitlich haben wir auch die Nachricht erhalten, dass die gegnerische Versicherung den Schaden am Heckkorb begleichen wird.

Griffig und dicht

Ist morgen schon Oktober? Die Segelsaision 2023 ist für uns irgendwie verflogen und wir können es noch gar nicht fassen, dass wir gerade Richtung Winterlager aufbrechen. Gefühlt haben wir doch erst vor kurzem unseren neuen Liegeplatz in Enkhuizen bekommen. Alles Jammern nützt nichts, denn auch wenn das Wetter noch überhaupt nicht herbstlich ist, so ist unser Urlaubskonto für dieses Jahr fast aufgebraucht.

30.09.2023

Wir legen einen Stopp in Stavoren ein. Ursprünglich wollten wir uns mit zwei anderen Seglern hier treffen, doch leider konnten die beiden wegen eines unfreiwilligen Krankenhausaufenthalts nicht kommen. Sehr schade.

Nach der Durchfahrt der Johan-Friso-Schleuse finden wir einen netten Platz im Stadthafen hinter der Insel. Unser Lot fängt schon bei der Einfahrt in die Gasse an, wild zu piepsen und als wir in der Box fest sind steht auf dem Display „0,0 m“. Nichts passiert. Der Hafen ist zwar vor einigen Jahren gebaggert worden, doch von Jahr zu Jahr schlammt er wieder zu.

Am Abend überlegen wir noch wie wir die nächsten Tage verbringen und organisieren. Tanja fährt in drei Tagen wieder nach Hause und Wolfgang bleibt noch etwas in Woudsend um einige ToDo´s von der „Liste“ zu streichen. Bei dem schönen Wetter möchten wir gerne noch etwas auf dem Wasser bleiben und nach Sneek segeln. Doch schon übermorgen ist recht viel Regen gemeldet und wir haben auch keine Lust die Segel im Regen abzuschlagen. Und noch viel weniger, das Boot bei Regen auszuräumen!

01.10.2023

So geht es am nächsten Morgen unter Genua Richtung Osten und weiter nach Woudsend! Nachdem wir schon fleißig am Boot gewerkelt haben, freuen wir uns auf eine Pizza bei der örtlichen Pizzeria. Doch Fehlanzeige -dauerhaft geschlossen-. Nach einigem hin und her landen wir schließlich im Watersport und werden nicht enttäuscht.

02.10.2023

Der Tag startet gemütlich mit einem netten Frühstück an Bord. Leider tröpfelt es draußen und so nehmen wir unser Mahl unter Deck ein.

Ausräumen gehört sicher nicht zu unseren Lieblingstätigkeiten, doch leider ist dies heute nicht zu vermeiden, denn es geht aus dem Wasser. Am Steg ist das Entladen deutlich einfacher als an Land. So wandert Tasche für Tasche in unsere beiden Autos. Da unser WoMo aktuell „unpässlich“ ist, mussten wir die Variante mit zwei Autos wählen. Nachdem wir die Descision am Nachmittag noch ordentlich geputzt haben, geht es dann zum Campingplatz, um unser Domizil zu beziehen

TREKKERSHUT im De Rakken
03.102023

Zwei große ToDo´s stehen auf der Liste, welche wir schon einige Zeit vor uns her schieben. Eigentlich gar keine große Sache, jedoch etwas nervig und zeitaufwendig um es ordentlich zu machen!

  • Abdichten des Heckkorbs an den Stützen
  • Erneuerung der Handläufe an und unter Deck

Nachdem Steven das Boot in die Halle gestellt hat, legen wir auch gleich los. Wir müssen die Schrauben des Heckkorbs lösen um ihn leicht anzuheben, aber eben nicht ganz entfernen. Das möchten wir absolut vermeiden, da dies bedeuten würde wir müssten sechs „Löcher“ gleichzeitig bei der Montage treffen! Doch das ist leichter gesagt als getan. Einige Muttern sind nur mit akrobatischen Übungen in der hinteren Backkiste erreichbar

Am Ende gelingt es uns, gemeinsam alle Muttern zu lösen und den Heckkorb durch leichte Schläge etwas nach oben zu bekommen. Wir entfernen den alten Kleber und bringen Butylband (Infos zur Verwendung https://sy-decision.de/2020/08/16/klappe-zu/) an. Jetzt beginnt der schwierigere Part der Sache, denn die Muttern müssen wieder auf die Stehbolzen geschraubt werden. Nachdem wir gefühlt dutzende Male Mutter oder Scheibe in der Backkiste versenkt haben, gelingt es uns, den Heckkorb wieder fest zu ziehen. Das Tageswerk ist vollbracht!

04.10.2023

Tag des Abschieds: Schon am frühen morgen verlässt Tanja unser Camping-Domizil um nach Düsseldorf zu fahren. Sie muss heute wieder arbeiten und nutz die Rückreise für einen Termin in Düsseldorf. Direkt am Campingplatz gibt es eine Ladesäule und so startet Tanja mit 100% Ladung in das Abenteuer E-Auto und Fernstrecke. Die Fahrt klappt recht gut und unterwegs nach Hause lädt sie an der Autobahn noch einige KW nach.

Wolfgang hingegen kümmert sich um das nächste ToDo. Die Handläufe. Da sich die alten Bolzen nicht lösen lassen, besteht nur die Möglichkeit, die Handläufe abzuschneiden. Mit der richtigen Säge für den Fein-Multimaster gelingt dies schnell. Irgendwie tut der erste Schnitt doch immer etwas weh;-)

Nach der Demontage der alten Handläufe werden alle Löcher mit angedicktem Epoxy verschlossen. Am Nachmittag wird der Rumpf wieder auf Vordermann gebracht.

05.-08.10.2023

In den folgenden Tagen werden die Handläufe montiert, der Rumpf dulont und einige weitere Kleinigkeiten gereinigt und repariert.

Die neuen Handläufe hat Wolfgang zu Hause schon vorbereitet. d.h. der unter Deck befindliche Handlauf ist lackiert und es sind Rampamuffen montiert. Dies hat den Vorteil, dass die Handläufe auch in Zukunft bei Bedarf wieder demontiert werden können.

Im nächsten Schritt werden die neuen Löcher für die Handläufe gebohrt und probehalber montiert. Die Löcher decken sich zwar zu 90% mit den alten Löchern. Jedoch um sicher zu gehen werden alle Löcher erneut mit Epoxy verschlossen.

Ein kleiner Tipp: Der Schaum der Maxi ist recht „offen“ und des weiteren gibt es eine Innenschale. Daher ist es empfehlenswert das Harz etwas anzudicken um zu verhindern, dass alles zwischen die Schale oder in den Schaum läuft. Die Löcher sollten mind. 3 mm größer gebohrt werden als benötigt. Somit ist sichergestellt, dass der Bohrkanal auch in Richtung Schaumkern dicht ist! Zum Epoxy: Man sollte einen Härter wählen, welcher recht schnell (30-45 Minuten Verarbeitungszeit) härtet. Somit ist man sicher , dass am nächsten Tag die Masse hart genug ist um erneut zu bohren.

Montage der Handläufe

Nachdem das Epoxy über Nacht fest/hart geworden ist, können die Löcher gebohrt werden. Zur Befestigung werden Gewindestangen in die Rampamuffen geschraubt und der Handlauf wird von unten durch das Deck gesteckt. Da im Falle der Decision der Handlauf leicht gebogen ist, ist dies mit nur zwei Händen ein nerviges Unterfangen. Des Weiteren ist das Deck unterschiedlich dick und so muss jede Gewindestange individuell angepasst werden. Für die Abdichtung verwenden wir auch hier Butyl in der Farbe weiß. Der obere Handlauf wird mit Muttern befestigt. Hier ist eine Rohrsteckschlüssel hilfreich, da eine normale Nuss in der Regel zu dick für die Bohrung ist.

Zu guter Letzt werden Teakstopfen eingeklebt. Hierzu eignet sich recht gut 5-Minuten Epoxy. Mit dem Fein Multimaster kann man diese einfach runden und passend schleifen.

Am Samstag Nachmittag werden alle Werkzeuge und Materialien im Auto und Anhänger verstaut. Letzte Reinigungen von Staub und Schmutz durchgeführt.

Tschüss Decision! Wir sehen uns in 2024 wieder.