Decksdurchführungen – aber richtig?

Hand aufs Herz. Kein Eigner macht es wirklich -Löcher durch das Boot- und insbesondere durch das Deck bohren. Denn meist ist das Deck aus einem Sandwichmaterial, welches sehr „allergisch“ auf Feuchtigkeit reagiert!

Auch wir hatten auf der Decision schon viele Löcher an Bord – insbesondere nachträglich gebohrte, also nicht ab Werk.

Nach und nach hat Wolfgang alle Stecker, Klampen und Durchführungen erneuert. Die von uns gewählte Methode hat sich bewährt und ist mit vertretbarem Aufwand zu erledigen. In diesem Beispiel erneuern wir die Steckdose für den Windanzeiger aber das Prinzip ist grundsätzlich immer gleich.

Die Vorbereitungen

Zuerst muss man sich die richtige Stelle für das „Loch“ aussuchen. Es ist einfacher von oben nach unten zu bohren, jedoch muss man exakt messen wo man „unten“ raus kommt. In unserem Fall ist es einfach, da schon ein Loch vorhanden ist. Das neue Loch sollte mindestens 3 mm größer sein als das Kabel.

Danach muss das Loch von unten gut abgeklebt werden. Wir verwenden meist ein Malertape und als zweite Schicht Racetape. Sollte es wie in unserem Fall noch alte Schraubenlöcher geben. Dann müssen diese aufgebohrt werden. z.B. 5mm tief mit 4mm Bohrer. Danach alles ordentlich entfetten. Aceton oder Entfetter.

Wichtig – gewissenhaft abkleben
alte Schaubenlöcher ausbohren
Harzen

Beim „Harzen“ ist die Vorbereitung mit der wichtigste Schritt. Alles bereitlegen und den Untergrund schützen. (Folie, Pappe etc) Man kann hier klassisches Epoxy verwenden oder auch 5-Minuten-Epoxy. Die Festigkeit von 5-Minuten-Epoxy ist für diesen Zweck ausreichend und man spart einen Tag Trockenzeit. Es empfiehlt sich das Harz leicht anzudicken, da es sonst sehr wässrig ist. Wir verwenden hierzu Microspheres.

Das Mischungsverhältnis muss bei Epoxy exakt eingehalten werden. Andernfalls wir das Harz nicht fest oder bleibt klebrig.

Jetzt werden alle Löcher nach und nach verfüllt. Es empfiehlt sich, vorsichtig im Loch zu stochern um mögliche Luftblasen zu entfernen. Insbesondere bei einem neuen Loch in Verbindung mit einem Schaumkern wird man erstaunt sein, welche Menge Epoxy in dieses kleine Loch passen.

Das neue Loch

Nachdem das Harz komplett ausgetrocknet ist, können wir das neue Loch bohren. Dieses sollte dann mindestens 3mm kleiner als das ursprüngliche sein.

Das Harz hat den Kern gefestigt und bewahrt ihn vor Feuchtigkeit, da das Epoxy eine Sperrschicht ist. Durch das kleinere Loch haben wir quasi eine Hülse erzeugt welche keine direkte Verbindung zum Kern hat.
Die neue Kabeldurchführung

In unserem Fall ist es eine Steckdose für den Windmesser. Es könnte auch eine Kabeldurchführung oder eine Klampe sein. Wir verwenden BUTHYL DICHTBAND und keine Dichtmasse. (siehe https://sy-decision.de/2020/08/16/klappe-zu/https://sy-decision.de/2020/08/16/klappe-zu/) Wir haben mit grau oder weiß die besten Erfahrungen gemacht.

Überschüssiges Material sollte man nach dem Anziehen der Schrauben mit einem scharfen Cuttermesser entfernen/abschneiden. Nicht einfach ziehen, da man sonst das Buthyl quasi unter dem Stecker herauszieht.

Die Schraubenlöcher mit kleinem Bohrer verbohren, damit das Gelcoat nicht ausbricht.

Die Schrauben selbst bekommen unter den Kopf auch noch etwas Dichtband.

Wie macht ihr das bisher?

Schreibt es in die Kommentare-

Heimarbeit – Der Ankerkastendeckel

Auch im Winter gibt es immer etwas zu tun. Die Decision steht im Winterlager, doch den Ankerkastendeckel hatten wir zuvor abgebaut und mit nach Hause genommen.

Beim Gang vom Bug über den Deckel unseres Ankerkastens an Deck gibt dieser beim Betreten etwas nach. Wahrscheinlich ist die Laminatstärke nicht sehr üppig gewählt und über die Jahre doch stark belastet worden. Daher steht nun ein Refit in der heimischen Garage an!

Der Ankerkastendeckel wird mit Epoxy, Primer und Lack wieder auf Vordermann gebracht.

Der mittlere Teil des Deckels zeigt viele kleine Risse

Der mittlere Teil wird abgeklebt und mit Epoxy-Harz und Halbseidengewebe verstärkt. In Form eines T’s wurden zwei Bahnen Rovinggewebe einlaminiert. Zuvor muss die Fläche mit 180er Papier angeschliffen  und gründlich entfettet werden.

Danach wird die gesamte Fläche sauber geschliffen und wieder gründlich entfettet. Erst dann erfolgt der Anstrich mit dem Epoxy-Primer. In unserem Fall verwenden wir die Produkte von Epifanes. Es empfiehlt sich , nur einen Hersteller zu verwenden, da die einzelnen Produkte aufeinander abgestimmt sind.

Bei der Lackierung mit der Rolle oder Pinsel sollten mindestens zwei-Lackschichten aufgetragen werden. Für ein besseres Finish wurde jeweils vor der Lackierung leicht angeschliffen (340er) und natürlich entfettet.

Zum Schluss müssen noch die Beschläge montiert werden